Bitcoin-Branche

Core Scientific sucht Gläubigerschutz

Der Bitcoin-Miner Core Scientific sucht Gläubigerschutz. Das operative Geschäft soll aber während des Chapter-11-Verfahrens weiterlaufen.

Core Scientific sucht Gläubigerschutz

bg Frankfurt

Die Pleitewelle in der Bitcoin-Mining-Branche setzt sich fort. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat mit Core Scientific einer der größten Anbieter ein Chapter-11-Verfahren beantragt. Dieses soll so gestaltet werden, dass der operative Geschäftsbetrieb weiterläuft, so dass im Mining weitere Assets produziert werden. Core Scientific ist der erste börsennotierte Miner, der in den Gläubigerschutz flüchtet. Zuvor hatte unter anderem Compute North den Geschäftsbetrieb aufgegeben.

Alle Bitcoin Miner leiden unter den gestiegenen Strompreisen und versuchen neue Verträge auszuhandeln. Core Scientific ist in Texas zu Hause, wo der Stromnetzbetreiber zunächst sehr kryptofreundlich war, mit zunehmendem Stress im Netz aber auch stärker auf Abschaltungen der Miner ging. Aus der Industrie haben Binance und Bitmain Rettungsfonds für Miner aufgesetzt mit 500 Mill. beziehungsweise 250 Mill. Dollar. Diese sind aber bislang wohl nicht angezapft worden.

Core Scientific hatte schon im Oktober gewarnt, dass sie ihre Verbindlichkeiten im Dezember nicht mehr bedienen könne. Daraufhin hatte mit B. Riley ein Gläubiger eine Rettungskreditlinie über 72 Mill. Dollar in Aussicht gestellt. Einer der großen Geldgeber für die Miner war Nydig, die schon einiges an Kreditausfällen zu verzeichnen hat, sich aber am Dienstag mit dem Miner Greenridge auf eine Restrukturierung der Verbindlichkeiten einigte. Weitere börsennotierte Miner in den USA sind Riot Blockchain und Marathon Digital, in Deutschland ist es Northern Data. Die Firma informierte in einem Aktionärsbrief, dass man bemüht ist, neue günstige Strombezugsquellen zu erschließen sowie verbilligte Hardware einzukaufen, um damit die Produktion wieder hochzufahren.