Credit Suisse auf der Anklagebank
Bloomberg Zürich
Ein Kokain schmuggelnder bulgarischer Ringer und mit Banknoten gefüllte Aktenkoffer stehen derzeit zwischen der skandalerschütterten Credit Suisse und ihrem Wunsch, wieder eine langweilige Bank zu sein. Das Zürcher Geldhaus, das in den letzten beiden Jahren immer wieder für negative Schlagzeilen sorgte, und ein ehemaliger Kundenbetreuer haben sich am Montag vor Gericht gegenüber dem Vorwurf verantworten müssen, sie hätten es versäumt, Geldwäsche durch Kunden zu verhindern, die mit einem ins kriminelle Milieu abgerutschten Sportler zusammengearbeitet haben. Der Bulgare, später wegen Drogendelikten verurteilt, soll Freunde dazu gebracht haben, in Zürcher Filialen der Credit Suisse Drogengelder zu waschen. Laut der 515-seitigen Anklageschrift akzeptierte die ehemalige Credit-Suisse-Managerin E. regelmäßig Einzahlungen gebrauchter Banknoten von mehr als einer halben Million Euro. E. führte die Transaktionen trotz „starker Hinweise auf die kriminelle Herkunft der Gelder durch, ohne (…) die Plausibilität (…) zu prüfen”, so die Staatsanwaltschaft.