Das Interesse am FNG-Siegel schnellt in die Höhe
sto Frankfurt
Das Interesse der Fondsgesellschaften, sich einen grünen Anstrich zu geben, hat die Zahl der Bewerber für das Nachhaltigkeitssiegel des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) in die Höhe schnellen lassen. Wie der Fachverband für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz mitteilte, hätten sich für die diesjährige Runde 281 Fonds beworben – 60 % mehr als im Vorjahr. Die Zahl der sich bewerbenden Fondshäuser stieg von 73 auf 102. 257 Fonds erhielten das Siegel zusammen mit 0 bis 3 Sternen. Erstmals waren auch nachhaltige Indexfonds dabei.
Die ausgezeichneten Fonds verwalten in Summe ein Vermögen von Euro 120 Mrd. Euro, eine Verdoppelung zum Vorjahr. Die durchschnittliche Größe des Produkts beträgt 450 Mill. Euro, wobei die Spanne von 1Mill. bis 10 Mrd. Euro reicht. Die meisten Fonds bekamen zwei Sterne (117), gefolgt von drei Sternen (66), einem Stern (40) und null Sternen (34). Insgesamt wurden Produkte aus 14 Ländern ausgezeichnet. Mit Abstand kommen die meisten der zertifizierten Produkte von deutschen Anbietern (102). Angesichts der in diesem Jahr explodierten Zahl an Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland als Folge der EU-Offenlegungsverordnung beträgt der Anteil der Fonds mit FNG-Siegel lediglich 10 %. An zweiter Stelle waren es österreichische Produkte (53) vor französischen (46).
Das FNG-Siegel existiert seit 2015. Er wird von der FNG-Tochter QNG (Qualitätssicherungsgesellschaft Nachhaltiger Geldanlagen) verliehen. Für das Siegel sind Mindeststandards Voraussetzung (z.B. Ziele der UN Global Compact) sowie der Verzicht auf Investitionen etwa in Atomkraft, Kohle oder Waffen. Über die Sternzahl entscheiden institutionelle Glaubwürdigkeit, Produktstandards und Portfolio-Fokus.
Im Blickfeld Seite 8