DekaBank rollt Marke „Private & Wealth“ aus
jsc Frankfurt
In der Sparkassen-Finanzgruppe verschärft sich der Wettbewerb um wohlhabende Privatkunden. Begleitet bislang die Frankfurter Bankgesellschaft als Tochter der Helaba die vermögende Klientel der Sparkassen, prescht nun auch die DekaBank mit der Marke „Deka Private & Wealth“ vor, wie das Institut am Montag ankündigte. Dabei will die Bank keine separaten Niederlassungen gründen, sondern die Kunden über das Netz der Sparkassen erreichen, wie ein Sprecher auf Nachfrage erklärte. Am Mittwoch startet die DekaBank eine Werbekampagne in Print- und Onlinemedien sowie in sozialen Netzwerken. Bereits im Sommer 2022 hatte das Haus angekündigt, den Bereich auszubauen und 50 neue Stellen zu schaffen. „Mit unserem neuen Markenauftritt treten wir in die zweite Phase unserer Weiterentwicklung ein“, lässt sich Bereichsleiter Hussam Masri zitieren.
Helaba-Rivalin „gelassen“
Bisher tritt die Frankfurter Bankgesellschaft mit Sitz in Zürich als „Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe“ auf und erreicht dabei ebenfalls über die Institute der Finanzgruppe ihre Kunden. „Mit Interesse, aber gelassen“ blicke die Gesellschaft auf den Vorstoß der DekaBank, sagt eine Sprecherin der Helaba-Tochter. Die DekaBank beschwichtigt ebenfalls und zitiert erneut Bereichsleiter Masri. „In vielen Bereichen der Sparkassenorganisation gibt es mehr als einen Anbieter.“
Dabei ist das Geschäftsmodell ähnlich: Bankgesellschaft und DekaBank stehen als Unterstützung für Sparkassen bereit. Die Helaba-Tochter zielt auf Unternehmensfamilien aus dem Mittelstand und führt auch ein Multi Family Office. Die DekaBank adressiert über ihre Sparte Privatpersonen wie auch Institutionen, seien es Unternehmen oder nichtgewinnorientierte Organisationen wie Stiftungen, Kommunen und Kirchen.
Aktuell verwaltet die Frankfurter Bankgesellschaft ein Vermögen von rund 16 Mrd. Euro. Die DekaBank schlägt der Sparte rund 32 Mrd. Euro zu. Zu den Volumen zählen etwa ein Aktienbereich, Immobilienprodukte, eine Vermögensverwaltung und Zertifikate. Das Haus zielt dabei auch auf verschiedene Segmente wohlhabender Privatkunden, wie Masri vor wenigen Tagen dem „Private Banking Magazin“ sagte: Eine Vermögensverwaltung „Premium“ bietet die DekaBank bereits seit drei Jahren ab einem Betrag von 100000 Euro an, ein Private Banking beginnt ab 500000 Euro und eine „hochindividuelle“ Vermögensverwaltung im Wealth Management ab 1 Mill. Euro.
Die Beratungsgesellschaft ZEB sieht die Branche vor Wachstum. Den regionalen Geldhäusern, also Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie privaten Instituten, trauen die Analysten dabei wachsende Marktanteile zu, wobei zentralen Anbietern der Finanzgruppen eine unterstützende Rolle zufällt. Aber auch ausländische Privatbanken und unabhängige Vermögensverwalter stehen demnach vor steigenden Anteilen, während traditionelle Privatbanken eher zurückfallen, wie die Prognose lautet.
Wertberichtigt Seite 2