League Tables

Deutsche Bank meldet sich im Investment Banking zurück

Die Deutsche Bank hat den ersten Platz in den deutschen Investment Banking League Tables von Dealogic zurückerobert. Doch global haben die US-Häuser weiter die Nase vorn.

Deutsche Bank meldet sich im Investment Banking zurück

Deutsche Bank kommt zurück

Neue Ranglisten fürs deutsche Investment Banking – Dealogic legt Zahlen für Halbjahr vor

phh Frankfurt

Die Deutsche Bank hat in Deutschland im ersten Halbjahr den ersten Platz im Investment Banking zurückerobert und bietet den großen US-Banken Paroli, doch global betrachtet kann die Dominanz der US-Riesen nicht gebrochen werden. Grund zur Sorge liefert derweil die Marktentwicklung in Asien.

Die Deutsche Bank meldet sich im hiesigen Investment Banking zurück. Wie aus den aktuellen League Tables des Datenanbieters Dealogic hervorgeht, hat im ersten Halbjahr in Deutschland keine andere Bank im Investment Banking mehr verdient als die Deutsche Bank. 161 Mill. Dollar standen für die Frankfurter zu Buche und damit 50 Mill. Dollar mehr als beim US-Konkurrenten Goldman Sachs.

J.P. Morgan landete mit 79 Mill. Dollar auf dem dritten Rang, gefolgt von den beiden anderen US-Häusern Bank of America und Citigroup, die 61 Mill. beziehungsweise 58 Mill. Dollar erlösten. Die Top 5 des hiesigen Investment Bankings wurde damit einmal mehr von den großen US-Häusern dominiert, die zusammen 353 Mill. Dollar verdienten – auch, wenn der Vorjahresprimus Morgan Stanley mit Erlösen von 44 Mill. Dollar im ersten Halbjahr vom ersten auf den achten Ranglistenplatz abgerutscht ist.

Investment Banking im Aufwind

Komplettiert werden die Top 10 von der italienischen Unicredit (52 Mill. Dollar), der Commerzbank (44 Mill. Dollar) und der britischen Barclays mit 43 Mill. Dollar an Erlösen. Den gesamten Ertragspool im deutschen Investment Banking beziffert Dealogic auf rund 1,4 Mrd. Dollar. Nach jahrelanger Flaute nimmt das Beratungsgeschäft rund um Fusionen und Übernahmen, Börsengänge und Kapitalmarktemissionen wieder an Fahrt auf.

Die Erlöse im Investment Banking legten in Europa Dealogic zufolge im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um 19% auf 10,8 Mrd. Dollar zu. Auf Europa entfiel damit rund ein Viertel der weltweiten Erlöse von Banken im Investment Banking. Lediglich in Nordamerika war die Wachstumsrate mit 29% auf 23,3 Mrd. Dollar höher. Mit rund 55% hat Nordamerika den mit Abstand größten Anteil am weltweiten Ertragspool.

Investment Banking in Asien bricht ein

Sorgen bereitet hingegen der asiatische Markt. In Nordasien sanken die Erträge um 30% auf 3,1 Mrd. Dollar. In Südostasien gaben sie um 22% auf 0,4 Mrd. Dollar nach und in Australasien um 1% auf 0,9 Mrd. Dollar. Erlöswachstum verzeichnete in der Region lediglich der japanische Markt, wo der Erlöspool um 19% auf 1,6 Mrd. Dollar anwuchs.

In Deutschland hat die Deutsche Bank den ersten Platz in den Ranglisten fürs Investment Banking zurückerobert. Weltweit sind die US-Häuser aber weiterhin das Maß aller Dinge. So verdiente J.P. Morgan laut Dealogic im ersten Halbjahr rund 3,9 Mrd. Dollar. Es folgen Goldman Sachs mit rund 3 Mrd. Dollar sowie die Bank of America (2,6 Mrd.), Morgan Stanley (2,4 Mrd.) und Citi mit 1,9 Mrd. Dollar.

Barclays durchbricht US-Phalanx

Die erste nicht-amerikanische Investmentbank in den globalen Ranglisten ist die britische Barclays mit rund 1,5 Mrd. Dollar an Erlösen. Die Deutsche Bank landete im ersten Halbjahr mit rund 1,1 Mrd. Dollar weltweit auf dem siebten Platz, knapp vor Jefferies und Wells Fargo.

Im globalen Eigenkapitalmarktgeschäft (ECM), also der Beratung rund um Börsengänge und Kapitalerhöhungen, war im ersten Halbjahr J.P. Morgan am erfolgreichsten. Die Bank strich laut Dealogic mit 744 Mill. Dollar am meisten Gebühren ein. Es folgen Goldman Sachs mit 617 Mill. und Morgan Stanley mit 576 Mill. Dollar.

Die gleichen Top 3 ergeben sich im globalen M&A-Beratungsgeschäft mit J.P. Morgan und Goldman Sachs (je rund 1,4 Mrd. Dollar) an der Spitze, gefolgt von Morgan Stanley mit 960 Mill. Dollar. Die Deutsche Bank taucht weder in den globalen ECM- noch in den M&A-Ranglisten in den Top 10 auf.

J.P. Morgan dominierte auch das Fremdkapitalmarktgeschäft (DCM), wo Banken Unternehmen beispielsweise bei Anleiheemissionen beraten. J.P. Morgan vereinnahmte hier Erlöse über 697 Mill. Euro und ließ damit die Bank of America (593 Mill.) und Citi (585 Mill.) hinter sich. Die Deutsche Bank belegt mit 368 Mill. Dollar den sechsten Rang.

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