Prognose bestätigt

Deutsche Bank verdient mehr als erwartet 

Gewinnsprung für die Deutsche Bank zum Jahresauftakt: Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss fielen im 1. Quartal um 39% besser aus als ein Jahr zuvor.

Deutsche Bank verdient mehr als erwartet 

Die Deutsche Bank ist mit einem deutlichen Gewinnplus ins Jahr gestartet und hat damit so viel in einem Quartal verdient wie seit 14 Jahren nicht. Deutschlands größtes Bankhaus verdiente dank florierender Geschäfte und seines Sparprogramms im ersten Jahresviertel unter dem Strich und nach Minderheiten 1,78 (Vorjahr: 1,28) Mrd. Euro, wie es am Dienstag mitteilte. Die Erträge legten zudem um zehn Prozent auf rund 8,5 Mrd. Euro zu. Analysten hatten im Mittel mit einem Gewinn von rund 1,64 Mrd. Euro und Erträgen von 8,3 Mrd. Euro gerechnet. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis des ersten Quartals, mit dem wir auf Kurs liegen, alle unsere Ziele für 2025 zu erreichen“, sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. „Durch Ertragswachstum und geringere Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erreicht.“

Im vorbörslichen Handel lagen die Deutsche-Bank-Aktien 1,6 % im Plus.

Alle Geschäftsbereiche hätten im Vergleich zum Vorjahr den Gewinn vor Steuern gesteigert, teilte das Geldhaus weiter mit. Die Vermögensverwaltung konnte dabei dank der volatilen Märkte sogar ein Plus von 67 % auf 204 Mill. Euro verbuchen. Die Investmentbank steigerte den Gewinn vor Steuern um 22 % auf 1,5 Mrd. Euro. Die Privatkundenbank wies ein Plus von 43 % aus. Auch bei der Fondstochter DWS liefen die Geschäfte rund. Sie fuhr den zweithöchsten Quartalsgewinn der Firmengeschichte ein. „Im ersten Quartal 2025 haben wir eine starke Ergebnisentwicklung verzeichnet – getragen durch ein zweistelliges Ertragswachstum und anhaltende Kostendisziplin“, bilanzierte Finanzvorstand James von Moltke, der Ende März angekündigt hatte, das Geldhaus verlassen zu wollen. Moltkes Nachfolger steht bereits fest: Raja Akram kommt zum 1. Oktober vom US-Institut Morgan Stanley zur Deutschen Bank.

Volatiles Umfeld

Sewing, dessen Vertrag Ende März vorzeitig bis April 2029 verlängert worden war, will sich aber nicht auf den Zuwächsen ausruhen. Mit einem Programm „Deutsche Bank 3.0“ wolle er den deutschen Branchenprimus weiter auf Gewinn und Wachstum trimmen, hatte er angekündigt. „Unsere Ziele für 2025 sind nur ein Zwischenschritt für uns“, hatte der Manager gesagt. Das Geldhaus stelle seine Geschäftsabläufe und seine Ressourcenverteilung immer wieder auf den Prüfstand, schrieb Sewing nun in einem Brief an die Mitarbeiter: „Das wird gerade jetzt wichtig sein, um flexibel auf das volatile Umfeld reagieren zu können.“

Auch die Konkurrenz aus Übersee war mit deutlichen Gewinnzuwächsen ins Jahr gestartet. Citigroup, Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley fuhren unter anderem dank starker Handelsgeschäfte ein deutliches Plus ein. Dazu trugen auch die schwankenden Börsen bei, in denen sich die Unsicherheit hinsichtlich der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump widerspiegelte. „Das Schreckgespenst eines globalen Handelskrieges schwebt immer noch über den Märkten“, schrieb Sewing. „Wir haben Hoffnung, dass eine Eskalation ausbleibt, aber Unsicherheit und Volatilität dürften auf absehbare Zeit hoch bleiben.“