Deutsche Bank verlängert Kündigungsschutz für Privatkundenbank
Deutsche Bank
einigt sich mit Gewerkschaften
dpa Frankfurt
Die Deutsche Bank will im Konflikt um den Umbau ihrer Privatkundenbank und die Streichung von Postbank-Filialen bis Ende September auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. "Im Sinne konstruktiver Gespräche wird die Deutsche Bank den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für Tarifmitarbeitende im Bereich der Privatkundenbank in Deutschland bis zum 30. September 2024 verlängern", teilte das Institut am Donnerstag auf Anfrage mit.
Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) einigten sich mit der Deutschen Bank auf Verhandlungen ab Januar über ein Zukunftspaket. Die Gespräche sollen nach Gewerkschaftsangaben bis Ende März abgeschlossen sein.
Verdi fordert von Deutscher Bank 15,5% mehr Gehalt
Die Deutsche Bank hatte Ende Oktober angekündigt, bis Mitte 2026 bis zu 250 der derzeit 550 Zweigstellen der Postbank zu schließen. An Stellenstreichungen führe "kein Weg vorbei", hatte Privatkunden-Chef Claudio de Sanctis gesagt. Verdi rief die Beschäftigten mehrfach zu Protestaktionen auf. Zudem forderten die Gewerkschaften eine Verlängerung des Kündigungsschutzes, der ursprünglich Ende Januar 2024 ausgelaufen wäre.
"Die jetzt getroffene Vereinbarung und das Bekenntnis zum Kündigungsschutz sind ein wichtiges Signal an die Beschäftigten der Privatkundenbank in Deutschland und eine gute Basis für die nun anstehenden Verhandlungen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. "Dabei stehen für uns die Sicherheit der Arbeitsplätze und langfristige Perspektiven für die Beschäftigten der Privatkundenbank beider Marken – Deutsche Bank und Postbank – im Vordergrund." Auch der DBV-Bundesvorsitzende Stephan Szukalski begrüßte die Vereinbarung.
Verdi fordert zudem für die etwa 12.000 Beschäftigten im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbanktarifvertrag 15,5% mehr Gehalt, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro.