Deutsche Börse erhöht erneut Prognose
ck Frankfurt
Die Deutsche Börse hat im zweiten Quartal die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen und am Dienstagabend zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Prognosen erhöht. Der Marktbetreiber erwartet nun einerseits einen Erlös und anderseits ein Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von „deutlich mehr“ als 3,8 Mrd. Euro beziehungsweise 2,2 Mrd. Euro. Die nach den Rekordzahlen des ersten Quartals angehobene Prognose hatte auf „mehr als“ 3,8 Mrd. beziehungsweise 2,2 Mrd. Euro gelautet.
Der Erlös ist im Berichtsquartal im Vergleich zum Vorjahr um 15% auf 1,018 Mrd. Euro gestiegen. Es ist nach den ersten drei Monaten dieses Jahres das zweite Mal, dass der Marktbetreiber einen Quartalserlös von mehr als 1 Mrd. Euro erzielt hat. Das berichtete Ebitda hat sich um 13% auf 584,9 Mill. Euro erhöht. Laut dem von der Deutschen Börse veröffentlichten Consensus Report hatten die durchschnittlichen Prognosen der Analysten für den Erlös und das Ergebnis bei 972 Mill. beziehungsweise 561 Mill. Euro gelegen.
Zyklischer Rückenwind
Wie schon in den ersten drei Monaten erhielt der Marktbetreiber von zyklischen Faktoren, den steigenden Zinsen und der nach wie vor erhöhten Marktvolatilität, starken Rückenwind. Zyklische Faktoren trugen 6 Prozentpunkte zum Erlöswachstum bei. Aber auch das strukturelle Nettoerlöswachstum war mit einem Beitrag von 8 Prozentpunkten stark. „Inflation, Zinssätze, Volatilität – das Umfeld an den Finanzmärkten ist weiterhin von hoher Unsicherheit geprägt“, sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. „Auch aus diesem Grund liegt das zweite Quartal deutlich über unseren Erwartungen. Neben einem starken strukturellen Wachstum wirkt sich insbesondere das steigende Zinsumfeld zunehmend positiv auf unsere Nettoerlöse aus. Wir gehen davon aus, dass die Volatilität in den meisten Anlageklassen weiterhin hoch bleibt und der zyklische Rückenwind somit ein zusätzlicher Wachstumsmotor für unsere Unternehmen sein wird. Die ursprünglichen Ziele für 2022 sollten wir somit deutlich übertreffen.“
Das Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften stieg aufgrund der anziehenden Zinsen im Vorjahresvergleich um 140% auf 78,2 Mill. Euro an. Im Segment Trading & Clearing kletterte der Erlös um 22% auf 537,1 Mill. Euro. Dazu trugen auch Zinsderivate der Eurex mit einem Erlösanstieg um 37% auf 93,2 Mill. Euro sowie das Gasgeschäft der Energiebörse EEX mit einem Erlösplus von 74% auf rund 21 Mill. Euro bei. Im Segment Securities Services stieg der Erlös um 15% auf 231,3 Mill. Euro.
Die operativen Kosten des Konzerns erhöhten sich im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 um 13% auf 432,1 Mill. Euro, der Periodenüberschuss stieg um 10% auf rund 341 Mill. Euro. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 1,86 Euro nach im Vorjahr 1,69 Euro.