Global Financial Inclusion Index 2024

Deutschland verbessert Finanzinklusion durch Reformen

Deutschland stärkt die finanzielle Teilhabe und steigt im Ranking des jährlich erhobenen Global Financial Inclusion Index um drei Plätze auf Rang 19 auf. Deutliche Verbesserungen sind in der Finanzbildung zu bemerken. Betrachtet wurden 41 Staaten.

Deutschland verbessert Finanzinklusion durch Reformen

Deutschland schneidet bei Finanzinklusion wieder besser ab

Staatliche Initiativen zahlen sich laut Erhebung aus

fir Frankfurt

Die finanzielle Inklusion, also der Zugang zu Finanzdienstleistungen, hat sich in Deutschland dank staatlicher Initiativen in diesem Jahr laut Global Financial Inclusion Index deutlich verbessert. Er wird vom US-Dienstleister Principal Financial Group und dem Centre for Economics and Business Research jährlich erhoben und bewertet, wie Arbeitgeber, Regierungen und Finanzsysteme die finanzielle Inklusion unterstützen.

Drei Plätze vorgerückt

Deutschland verbessert sich um drei Ränge auf Platz 19 von weltweit 41 betrachteten Ländern. Allerdings war es um die finanzielle Inklusion vor zwei Jahren noch besser bestellt, als Platz 15 erreicht wurde. Die Aufwertung führt Principal zuvorderst auf Regierungsreformen zurück. So werden die Vorstöße der Bundesregierung zur Reform der privaten Altersvorsorge sowie zur Stärkung der Finanzbildung genannt. Mittlerweile wurde vor wenigen Tagen der Gesetzentwurf zur Reform der geförderten privaten Altersvorsorge vorgelegt. Und noch in diesem Jahr soll eine nationale Strategie zur Finanzbildung vom Bundeskabinett verabschiedet werden.

Stärkung der Finanzbildung

Das katapultiert Deutschland in der Unterkategorie Finanzbildung um zehn Plätze auf den ersten Platz. Wenn es um die Bekanntheit und Inanspruchnahme von staatlich vorgeschriebenen Renten- und Sparprogrammen geht, ist dem Index zufolge ein Anstieg um zehn Plätze auf Platz 22 zu beobachten. Weniger dramatisch sind die Verbesserungen, wenn es um die Verfügbarkeit staatlicher finanzieller Bildung geht, die Platz 31 erreicht, fünf Plätze besser als im vergangenen Jahr.

In den weiteren Unterkategorien des Indexes zur Messung der Finanzinklusion sieht es jedoch nicht überall so gut aus wie bei der Finanzbildung oder bei der staatlichen Unterstützung für finanzielle Teilhabe, die sich um vier Positionen auf den 11. Platz verbessert. Wenn es um die Unterstützung der Inklusion durch das deutsche Finanzsystem geht, bleibt es bei Platz 23, und in puncto Hilfestellung durch die Arbeitgeber verschlechtert sich die Position um einen Platz auf 36.

Bedingungen im Fintech-Sektor verschlechtert

Noch schlechter wird es bei der Beurteilung des Fintech-Sektors. Die Bewertung der Präsenz und Qualität des Sektors rutscht um fünf Plätze auf den 14. Platz ab. In weiteren Kategorien, die das Volumen von Echtzeittransaktionen betrachten oder inwieweit sich das Finanzsystem als Förderer des Geschäftsklimas hervortut, liegt Deutschland mit den Rängen 24 und 32 in der unteren Hälfte der Rangliste.

Weltweite Stärkung

So wie im vergangenen sei auch in diesem Jahr eine weltweite Stärkung der Finanzinklusion wahrzunehmen, heißt es in der Analyse. Zwar hätten es Firmen und Privathaushalte angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen schwerer gehabt, Kredite aufzunehmen, doch seien öffentlicher und privater Sektor eingesprungen, um die Bedingungen zu verbessern. Alles in allem verzeichneten nun 32 von 41 Ländern eine bessere Bewertung für finanzielle Inklusion als im vergangenen Jahr. Principal verweist auf die Effekte, welche eine verbesserte finanzielle Bildung auf den Wohlstand haben. Eine globale Reduktion der Bildungskosten um im Schnitt 8% könne zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf um 10% führen.  

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