Die DFV Deutsche Familienversicherung will im laufenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Dieses Ziel soll unter Beibehaltung eines starken Wachstums der gesamten Beitragseinnahmen erreicht werden, wie der digitale Versicherer und nach eigenen Angaben führende Internetversicherer Europas mitgeteilt hat. Wie es bei der Online-Vorstellung des Jahresergebnisses 2021 weiter hieß, liegt das angestrebte Neugeschäftsvolumen einschließlich der aktiven Rückversicherung 2022 bei rund 35 Mill. Euro. Im Vorjahr waren es 40 Mill. Euro (s. Tab.).

Der Aktienkurs im Frankfurter Xetra-Handel legte gestern zwar leicht auf 11,70 Euro zu (+2%), ist aber immer noch weit von seinem Allzeithoch von 26,50 im Juli 2020 entfernt.

Von dem Neugeschäft entfielen 23 Mill. Euro auf die Erstversicherung und 18 Mill. Euro auf die aktive Rückversicherung. DFV-Vorstandschef und Großaktionär Stefan Knoll erklärte bei dem Pressegespräch, die Ausweitung des aktiven Rückversicherungsgeschäfts werde geprüft. Details kündigte er für den Kapitalmarkttag am 7. September an.

2021 legten die gebuchten Bruttobeiträge um 35% auf 155 Mill. Euro zu. Besonders stark war das Wachstum in der Zahnzusatz-, Tierkranken- und Pflegeversicherung. Im Mehrjahresvergleich ab 2018 bzw. 2019 liegt die Tierkrankenversicherung deutlich an der Spitze. Auf die Zahnzusatzversicherung entfallen 52% der Bruttobeiträge, gefolgt von Pflege (19%) und der aktiven Rückversicherung (11%). Vor dem Hintergrund des starken Wachstums legten die Versicherungsleistungen auf 58,3 (i.V. 39,5) Mill. Euro zu. Durch Kostensenkungsmaßnahmen legten die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb nur auf 37,6 (30,2) Mill. Euro zu.

CFO Karsten Paetzmann zeigte sich besonders zufrieden mit den auf 2,9 (1,9) Mill. Euro gestiegenen laufenden Anlageerträgen. Den größten Teil am Kapitalanlageergebnis (10,8 Mill. Euro nach 0,9 Mill. Euro) trugen Wertpapierverkäufe bei: netto 8,8 (–0,5) Mill. Euro. Der Anlagebestand legte kräftig auf 180,8 (135,1) Mill. Euro zu, weil noch die restlichen Mittel aus der Kapitalerhöhung im Juli 2020 angelegt wurden. Paetzmann setzt mit dem neu installierten Head of Investment auch auf den Ausbau der Immobilienanlagen. Die Aktienquote wurde deutlich reduziert und der Bestand abgesichert. Im festverzinslichen Bereich hat die DFV Unternehmens- und ausländische Staatsanleihen im Bestand.