Die Deutsche Bank hat 2024 schlechter abgeschlossen als erwartet, die Ziele für das laufende Jahr aber bekräftigt. Im ersten Jahr nach der unter Konzernchef Christian Sewing angestoßenen Transformation strebt das Institut einen Ertrag von 32 Mrd. Euro und eine durchschnittliche Rendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE) von mindestens 10% an. 2024 hatte die Kennziffer aufgrund über Plan liegender Kosten bei gerade mal 4,7% gelegen. Das mag zum Teil daran liegen, dass die Bank so viele Belastungen wie möglich im letzten Restrukturierungsjahr gebucht hat. Dennoch wird sie ihre Ziele ohne weitere Kostensenkungen kaum erreichen können.

Sewing kündigte daher auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt ein weiteres Effizienzprogramm mit dem Arbeitstitel „Deutsche Bank 3.0“ an, das im Lauf des Jahres vorgestellt werden soll. Details nannte er zwar keine, stimmte die Belegschaft jedoch auf Einschnitte ein, vor allem in der Konzernzentrale. Ziel sei, das Kapital künftig strategischer einzusetzen: „Wir werden dabei alle Bereiche und alle Teams noch konsistenter daran messen, welchen Wertbeitrag sie mit einer Kapitalinvestition schaffen.“

Sewing verwies auf die Trennung von Aktienhandel und Prime Brokerage zu Beginn der Transformation und unterstrich, dass sich diese ausgezahlt hätten. „Das bestärkt uns darin, auch künftig bei solchen Entscheidungen konsequent zu sein“, ergänzte er. „Denkverbote gibt es für uns nicht.“

Nachbessern will Sewing zudem beim Betriebsmodell und bei den Organisationsstrukturen. Während des Umbaus zur „globalen Hausbank“ sei das Institut sehr zentral gesteuert worden. Nun sei die Bank in der Lage, mehr Verantwortung zurück in die Geschäftsbereiche zu geben für kürzere Entscheidungswege und gestraffte Hierarchien. Mit der Entwicklung des Aktienkurses in den vergangenen zwölf Monaten sei er zufrieden, sagte Sewing. Am Donnerstagmorgen brach der Kurs um rund 5% ein, erholte sich aber im weiteren Tagesverlauf leicht.