DWS will Deutsche-Bank-Kunden für „Transformation“ gewinnen
jsc/Reuters Frankfurt
Die Fondsgesellschaft DWS will attraktiver für Investoren werden. Ab 2025 wird die Deutsche-Bank-Fondstochter ihre Dividenden-Auszahlungsquote auf rund 65% erhöhen, teilte sie in einer Ad-hoc-Meldung am Dienstagabend mit. Zudem sollen Aktionäre 2024 von einer Sonderausschüttung in Höhe von bis zu 1 Mrd. Euro profitieren. Die Pläne beabsichtigt DWS-Chef Stefan Hoops am Kapitalmarkttag am Mittwoch vorzulegen.
Die DWS rückt zudem im Produktvertrieb enger an die Deutsche Bank heran: Um Kunden für Anlagethemen rund um eine „Transformation“ der europäischen Wirtschaft zu gewinnen, will die Deutsche Bank an Kundenbeziehungen in ihrer Unternehmensbank und Investmentbank anknüpfen, wie die DWS am Dienstag ankündigte. Es geht der Bank darum, Projekte zu finanzieren, den Zugang zu Kapitalmärkten zu ermöglichen und mit der DWS zusammenzuarbeiten, wie sich Karl von Rohr, Vizechef der Deutschen Bank und Aufsichtsratschef der Fondsadresse, zitieren lässt. Eine engere Kooperation der beiden Konzerne hatte zuvor bereits DWS-Chef Stefan Hoops, der selbst einmal Manager der Deutschen Bank war, ins Auge gefasst. Die börsennotierte DWS gehört zu 79,5% der Deutschen Bank.
Ab dem kommenden Jahr will die DWS eine Reihe an Investmentlösungen anbieten, die Aspekte einer „europäischen Transformation“ aufgreifen. Über bestehende und neue Angebote will sie dabei bis 2027 bis zu 20 Mrd. Euro an Kapital einsammeln. Das Feld ist weit gesteckt und deckt etwa die Themen Energie, Infrastruktur, gewerbliche und private Immobilien sowie „Green Transition“ ab. Auch wollen Deutsche Bank und DWS verschiedene Instrumente einsetzen: Genannt werden beispielhaft Beteiligungen, Mezzanine-Finanzierungen und Risikokapital. In Projekten wollen die Partner mit staatlichen Stellen oder Interessengruppen zusammenarbeiten. Die Fondsgesellschaft beruft sich auf den „grünen Wandel“ und die „digitale Transformation“ der EU, wofür nach Schätzung der EU-Kommission pro Jahr mindestens 595 Mrd. Euro benötigt werden.
Begleiten will die DWS auch die Finanzforschung: An der privaten Wirtschaftshochschule Frankfurt School unterstützt sie die Gründung eines „Centre for European Transformation“ und will dafür bis mindestens 2028 rund 2,6 Mill. Euro aufwenden. Das neue Zentrum soll bereits 2023 seine Arbeit aufnehmen und aus zwei Lehrstühlen bestehen.
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