Geburtstag

Elizabeth Corley 65

Die ehemalige Chefin von Allianz Global Investors hat eine vielseitige Karriere absolviert – auch als Krimiautorin. Die umtriebige Britin ist heute weiter in der Wirtschaft aktiv. Am Dienstag wird sie 65 Jahre alt.

Elizabeth Corley 65

Von Jan Schrader, Frankfurt

Das Verbrechen übt einen Reiz aus, den selbst Finanzmärkte nicht immer bieten können: Und so hat die Britin Elizabeth Corley nicht nur im Fondsgeschäft Karriere gemacht und Allianz Global Investors (AGI) von 2005 bis 2016 erst in Europa und dann global als CEO angeführt, sondern nebenbei mehrere Kriminalromane verfasst: Bis in ihre Zeit bei der Allianz-Fondstochter hinein hat sie den fiktiven Kommissar Andrew Fenwick in Mordfällen ermitteln lassen, etwa in den Werken „Sine Culpa“, „Cres­cendo“ und „Requiem für eine Sängerin“. Fehlt nur noch, dass sie als Finanzexpertin den Tod im Kriminalroman ins Bankenviertel holt, aber mit dieser Idee wäre sie nicht allein.

Wenn sie Kindern ihren Beruf erklären wolle, vergleiche sie ihre Stelle mit der Rolle einer Schuldirektorin, wie sie 2010 augenzwinkernd über ihre Rolle bei AGI festgehalten hat. Bestimmt hätte sie auch für ihre heutige Rolle eine pfiffige Beschreibung parat: Die Fondsgesellschaft Schroders hat sie gerade per Anfang September in den Board geholt, wo sie für die Hauptversammlung im April 2022 als Nachfolgerin für den derzeitigen Chair Michael Dobson vorgeschlagen werden soll. Das Impact Investing Institute begleitet sie bereits heute in der Rolle als Chair. Beim Lehrbuchverlag Pearson, der Investmentbank Morgan Stanley und der Waffenschmiede BAE Systems ist sie Mitglied­ im jeweiligen Direktoren-Board.

Erst Autorin, jetzt Ritterin

Einen Krimi hat sie seit geraumer Zeit allerdings nicht mehr veröffentlicht. Auch bei AGI, wo sie eine Zeit lang als Beraterin aktiv war, hat sie sich mittlerweile zurückgezogen. Corley ist nicht die einzige mächtige Fondsfrau im Allianz-Konzern gewesen, wo bis vor kurzem Jackie Hunt als übergeordnete Assetmanagement-Verantwortliche in der Konzernzentrale in München dem Vorstand angehörte. Weil Frauen in Spitzenpositionen der Fondsbranche selten sind, erfuhr Corley 2009 mit der Wahl zur „einflussreichsten Frau im Assetmanagement“ durch die Finanzzeitung „Financial News“ eine besondere Ehre. Das Vereinigte Königreich wiederum hat Corley 2019 mit der Ritterschaft geehrt. Seither trägt sie den Titel „Dame“, das weibliche Äquivalent zum „Knight“. Am heutigen Dienstag wird die Managerin, Schuldirektorin, Krimiautorin und Ritterin 65 Jahre alt.

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