Kosten intransparent

Ersparnis durch Outsourcing bleibt hinter Erwartungen zurück

Finanzinstitute versprechen sich vor allem Wissenstransfer und Kostensenkungen von Auslagerungen. Die Erwartungen bezüglich der Einsparungen erfüllen sich aber oft nicht, zeigt eine PwC-Studie.

Ersparnis durch Outsourcing bleibt hinter Erwartungen zurück

Durch Outsourcing wird weniger als erwartet gespart

Banken erreichen Ziele oft nicht – Kosten intransparent

fir Frankfurt

Die Kostenersparnis für Finanzinstitute durch Auslagerungen erfüllt die Erwartungen nicht. Das zeigt eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC und ihrer Tochter Strategy&, die 161 Banken und Finanzdienstleister befragt hat. So gaben gut 52% der Befragten an, dass sie die avisierten Einsparziele durch Outsourcing lediglich teilweise erreichen, weitere 4% sogar nur minimal.

Überblick fehlt

Als Grund führen die Studienautoren mangelnde Transparenz über Kosten an. Nur jeder fünfte Befragte gibt an, sich über die Kostentreiber in den Outsourcing-Prozessen vollkommen klar zu sein. Alle anderen sehen sich hingegen nicht genügend über die Auslagerungskosten informiert. Dies sei besonders kritisch, so die Studienautoren, da in den nächsten ein, zwei Jahren von Kostensteigerungen auszugehen sei. Als Gründe nennen sie immer komplexere Outsourcing-Prozesse, zunehmende regulatorische Anforderungen und regelmäßige Kontrollen der Outsourcing-Vorgänge.

Abhilfe könne ein strenges Kostenmanagement verschaffen, doch überprüft den Angaben zufolge nur eine kleine Minderheit ihre Auslagerungsdienstleister mit Blick auf die Sparziele. Es zeige sich nicht nur, dass es mehrheitlich an wirkungsvollem Kostenmanagement mangele, sondern auch, dass finanzielle Aspekte von Outsourcing-Verträgen bislang nicht optimal verhandelt worden seien, so die Studienverfasser.

Mehr Auslagerungen vorgesehen

Mehr als die Hälfte der Befragten will in den nächsten ein bis zwei Jahren zusätzliche Aufgaben auslagern – vor allem im Zahlungsverkehr, Wertpapiergeschäft und beim Kundenservice. Aktuell werden diese Bereiche neben der Geldwäscheprävention bereits am häufigsten ausgelagert. Auch IT-Funktionen zählen PwC zufolge zunehmend dazu.

Effizienz und Zugang zu Expertise

Auslagerungen von Dienstleistungen sollen Unternehmen, so hoffen drei Viertel der Befragten, effizienter machen und ihnen Zugang zu Experten und spezialisierten Ressourcen verschaffen. Jeweils jeder Zweite gibt an, sich durch Auslagerungen auf die eigenen Kernkompetenzen fokussieren und die Qualität externer wie interner Prozesse verbessern zu können. Eine flexiblere Unternehmensgestaltung führt fast jeder Dritte an.

Strategische Notwendigkeit

„Outsourcing ist nicht mehr nur eine Option, sondern eine strategische Notwendigkeit im Finanzsektor“, lässt sich Tomas Rederer zitieren, Leiter Management Consulting Financial Services bei PwC Deutschland. Es biete die Flexibilität, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und neue Technologien zu nutzen. Die Zahl der Auslagerungen rangiert je nach Unternehmensgröße von weniger als zehn bis zu über 50.

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