Marktanalyse

ETFs vor dem nächsten Sprung

Der globale ETF-Markt wird bis 2026 laut einer PwC-Umfrage weiter kräftig wachsen und könnte über 20 Bill. Dollar erreichen. Die Produkte werden immer innovativer, und ein Großteil der Neuemissionen fokussiert sich auf Nachhaltigkeit.

ETFs vor dem nächsten Sprung

la Frankfurt

– Vor dem Hintergrund des rasanten Wachstums des weltweiten ETF-Marktes in den vergangenen Jahren erwarten die Markteilnehmer die weitgehende Fortsetzung dieses Trends in den nächsten Jahren, wenn auch mit etwas gedrosseltem Tempo.

Laut einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC rechnen mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer damit, dass die in ETFs verwalteten Vermögen bis Mitte 2026 mindestens 18 Bill. Dollar erreichen werden (vgl. Grafik). Laut Statista waren es Ende 2021 rund 10 Bill. Dollar. Das entspräche einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 14,6% zwischen Juni 2021 und Juni 2026. Befragt wurden 60 globale Führungskräfte, die zusammen über 80% des weltweiten ETF-Vermögens verwalten.

PwC selbst hält diese Schätzungen jedoch für zu konservativ angesichts der Tatsache, dass die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 2015 bis Ende 2020 bei 22% lag. Die Beratungsgesellschaft erwartet von daher bis Mitte 2026 mindestens 20 Bill. Dollar Assets under Management in ETFs. Das würde einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 17% entsprechen. ETFs ­seien gestärkt aus der Coronakrise hervorgegangen, betont PwC in der Studie „ETFs 2026: The next big leap“. Das manifestiere sich im Anstieg der Mittelzuflüsse, in neuen Marktteilnehmern und Produktinnovationen.

Die Branche wachse also nicht nur, sondern werde zudem aktiver, vielfältiger und innovativer, so PwC weiter. Aktien- und Rentenprodukte stellten zwar nach wie vor die größten Segmente des Marktes dar, jedoch würden die Umfrageteilnehmer in den kommenden zwei bis drei Jahren mit einer wachsenden Nachfrage nach thematischen und aktiven ETFs sowie Krypto-ETFs rechnen.

Die Produktinnovationen werden sich allerdings vor allem auf ESG-ETFs fokussieren. Immerhin 45% der Befragten erwarten, dass über die Hälfte der Produkteinführungen im kommenden Jahr nachhaltig ausgerichtet sein werden. Herausforderungen stellen PwC zufolge hier einerseits die noch ungenügende ESG-Datenlage dar und andererseits die Unmöglichkeit, bestimmte Aktien auszuschließen, wenn der ETF vordefinierte Indizes abbildet.

Besonderes Wachstumspotenzial sehen die von PwC befragten Führungskräfte im Geschäft mit Kleinanlegern und im Vertrieb über Online-Plattformen und Finanzberater. Zudem planen viele, in neue Märkte zu expandieren. Genannt werden Asien-Pazifik und Lateinamerika.