EU fragt Finanzbranche zum Umzug des Euro-Clearing
jsc Frankfurt
Nach der Fristverlängerung für das Euro-Clearing in Großbritannien bis Mitte 2025 fühlt die EU-Kommission der Finanzbranche auf den Zahn: Die Brüsseler Behörde will erfahren, wie das bislang überwiegend in London angesiedelte Geschäft in der Europäischen Union gestärkt werden kann, wie die Kommission am Dienstag mitteilte. Bis zum 8. März können Finanzfirmen wie zentrale Gegenparteien, Banken und Investoren, aber auch weitere Organisationen wie Forschungseinrichtungen und staatliche Stellen zu einer Reihe von Fragen Position beziehen. Auch beschloss die Kommission am Dienstag die Verlängerung der Übergangsregeln um drei Jahre bis Ende Juni 2025 offiziell, nachdem Finanzkommissarin Mairead McGuinness diesen Schritt bereits zuvor angekündigt hatte.
In der zweiten Hälfte dieses Jahres will die Kommission darlegen, wie sie die Kapazität für das Clearing in der EU stärken will und wie das Geschäft reguliert und beaufsichtigt werden soll. Eine Verschiebung des Clearings nach Europa könnte nach einer Schätzung der EU-Wertpapieraufsicht ESMA einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten, wie die Behörde bereits vor offizieller Verschiebung der Frist für eine Übergangsdauer von zwei Jahren kalkuliert hat. Eine weitere Verlängerung über 2025 hinaus soll es nach Worten von McGuinness nicht geben. „Wetten Sie nicht auf eine Verlängerung“, sagte sie Ende Januar in Frankfurt.