EU will Boniregeln nachbessern

Börsen-Zeitung, 29.7.2016 ahe Brüssel - Die Europäische Kommission will die in Reaktion auf die Finanzkrise eingeführten Vergütungsregelungen für Kreditinstitute und Wertpapierfirmen noch einmal unter die Lupe nehmen und möglicherweise...

EU will Boniregeln nachbessern

ahe Brüssel – Die Europäische Kommission will die in Reaktion auf die Finanzkrise eingeführten Vergütungsregelungen für Kreditinstitute und Wertpapierfirmen noch einmal unter die Lupe nehmen und möglicherweise nachjustieren. Die bisherige Auswertung der Erfahrungen mit den Vorschriften zeigten, “dass in puncto Verhältnismäßigkeit und Verwaltungsaufwand noch nachgebessert werden kann”, erklärte Justiz- und Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourova in Brüssel. Dies gelte insbesondere für die kleineren und weniger komplexen Kreditinstitute oder bei Mitarbeitern mit einer niedrigen variablen Vergütung.In einem Bericht über die Wirkungen der Vergütungsregelungen, den die EU-Kommission jetzt vorgelegt hat, wurde die Frage aufgeworfen, ob einige der Vorschriften verglichen mit ihrem aufsichtsrechtlichen Nutzen nicht “zu teuer und aufwändig” seien. Die Kommission will daher nun zunächst eine Folgenabschätzung über eine mögliche Neujustierung der Vorschriften durchführen. Dies soll Teil einer umfassenden Überarbeitung der EU-Kapitalrichtlinie (CRD) und der EU-Kapitalverordnung (CRR) werden, die in der Brüsseler Kommission derzeit im Gespräch ist.In Reaktion auf die Finanzkrise hatte die Europäische Union schärfere Regeln für Bonuszahlungen an Bankmanager beschlossen. Boni dürfen seit 2014 das Grundgehalt nicht mehr übersteigen. Aktionäre können aber entscheiden, Boni höher ausfallen zu lassen.