EZB-Vorgaben zu Krediten ziehen sich

Börsen-Zeitung, 1.12.2017 Reuters Frankfurt - Die umstrittenen Regeln für den künftigen Umgang mit faulen Krediten werden der obersten EZB-Bankenaufseherin Danièle Nouy zufolge wohl etwas länger auf sich warten lassen als gedacht. "Es werden...

EZB-Vorgaben zu Krediten ziehen sich

Reuters Frankfurt – Die umstrittenen Regeln für den künftigen Umgang mit faulen Krediten werden der obersten EZB-Bankenaufseherin Danièle Nouy zufolge wohl etwas länger auf sich warten lassen als gedacht. “Es werden wahrscheinlich einige zusätzliche Monate nötig werden”, sagte die Französin am Donnerstag auf einer Anhörung zu den Plänen. Sie begründete dies mit einem umfassenden Konsultationsprozess, in den Banken und Drittparteien einbezogen würden. Nach den von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Richtlinien sollen alle Geldhäuser künftig mehr Vorsorge für faule Kredite betreiben. Demnach sollten Banken eigentlich ab Januar 2018 alle Darlehen, die neu als ausfallgefährdet eingestuft werden, schrittweise vollständig über Rückstellungen abdecken.Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die größten Banken zuständig. Insgesamt summieren sich die faulen Kredite in der Eurozone auf mehr als 840 Mrd. Euro. Ein Viertel davon entfällt auf Italien. Dort wird befürchtet, dass heimische Geldhäuser zu stark belastet werden. Dies könnte die Wirtschaft belasten. Nouy hat bereits Nachbesserungen an dem Entwurf in Aussicht gestellt.