Reuters/BZ Frankfurt – Die EZB-Bankenaufsicht will Finanzinstituten mit nach wie vor zu hohen Beständen an faulen Krediten konkrete Ziele für deren Verringerung vorgeben. Die Kontrolleure hätten sich mit Instituten auseinandergesetzt, deren Bestände an Problemdarlehen zu hoch seien, sagte die oberste Bankenwächterin der Europäischen Zentralbank (EZB), Danièle Nouy, am Mittwoch in Basel laut Redetext. So solle sichergestellt werden, dass diese Geldhäuser das Problem ambitioniert und realistisch angehen. “Für die Banken, die hinterherhinken, haben wir vor, zusätzliche quantitative Empfehlungen vorzubringen”, sagte die Französin.Banken in der Eurozone haben als Hinterlassenschaft der Finanzkrise einen Berg an faulen Krediten im Volumen von zusammen rund 900 Mrd. Euro aufgetürmt. Experten zufolge bremst das die Fähigkeit vieler Banken, Darlehen an die Wirtschaft auszureichen. Letztlich kann dies das Wachstum in einer Volkswirtschaft dämpfen. Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Überwachung der größten Banken im Währungsraum zuständig. Unter ihre direkte Aufsicht fallen mittlerweile 120 Institute, darunter in Deutschland die Deutsche Bank und die Commerzbank.Die Bankenaufseher der EZB haben erst vor Kurzem neue Vorgaben für den Umgang mit faulen Krediten zur Beratung gestellt und weitere für das erste Quartal 2018 angekündigt (vgl. BZ vom 5. Oktober). Der neue Entwurf gilt als Ergänzung des erst im März veröffentlichten Leitfadens und soll Banken dazu bringen, ihre Risikovorsorge in puncto notleidender Kredite zu verbessern. Der EZB-Entwurf betrifft aber nicht den Bestand an faulen Krediten, sondern bezieht sich nur auf neue, ab Januar nächsten Jahres hinzukommende problematische Forderungen.