FCA will Sparer zu Anlegern machen
hip London
Die britische Finanzaufsicht hat angekündigt, mehr zu tun, um Kleinanleger vor Betrügern und hochriskanten Investments zu schützen. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilte, sind die Bemühungen Teil einer neuen Strategie, die aus Sparern Anleger machen soll. Derzeit gebe es knapp 8,6 Millionen Sparer, die über mehr als 10 000 Pfund in bar verfügen. Ihnen entgingen Erträge aus Investments, wenn sie ihr Geld einfach nur horteten. Ziel der Behörde ist, bis 2025 ein Fünftel von ihnen von den Vorteilen anderer Formen der Geldanlage zu überzeugen.
„Nie hatten die Anleger mehr Freiheit: Technologie hat den Markt demokratisiert, neue Produkte wurden verfügbar und die Menschen haben besseren Zugang zu ihrer Altersvorsorge als je zuvor“, sagte Sarah Pritchard, Executive Director of Markets bei der FCA. „Aber diese Freiheit ist mit Risiken verbunden.“ Man wolle den Menschen mehr Zuversicht geben, ihr Geld zu investieren, und ihnen dabei helfen, das auf sichere Art und Weise zu tun. Die Zahl derjenigen, die ihr Geld in für sie ungeeignete, hochriskante Anlagen stecken, soll bis 2025 auf die Hälfte reduziert werden. Zudem sollen die Verluste durch Anlagebetrug, der von regulierten Firmen betrieben oder ermöglicht wird, deutlich nach unten gefahren werden. Seit 2018 haben sich die Verluste durch Anlagebetrug verdreifacht – auf zuletzt annähernd 570 Mill. Pfund.
Tatsächlich trugen sich unter den Augen der Finanzaufsicht eine ganze Reihe von Finanzskandalen wie der Zusammenbruch von Lendy oder der Kollaps von London Capital & Finance (LCF) zu. Mehr als 11 600 Kleinanleger hatten 237 Mill. Pfund in ein Mini-Bond-Produkt des Finanzdienstleisters LCF investiert, der sich Anfang 2019 in die Insolvenz verabschiedete.