Digitalisierung

Finanz-Apps erleben großen Aufschwung

Die Nachfrage nach Finanz-Apps hat im vergangenen Jahr rasant zugenommen. Dem Marktanalyse-Spezialisten AppsFlyer zufolge zeigte sich in Deutschland eine Steigerungsrate von 161%, was deutlich über dem europäischen Trend liegt. Besonders beliebt...

Finanz-Apps erleben großen Aufschwung

bg Frankfurt

Die Nachfrage nach Finanz-Apps hat im vergangenen Jahr rasant zugenommen. Dem Marktanalyse-Spezialisten AppsFlyer zufolge zeigte sich in Deutschland eine Steigerungsrate von 161%, was deutlich über dem europäischen Trend liegt. Besonders beliebt bei deutschen Verbrauchern waren und sind dabei Investment-Apps, heißt es in der Studie „The State of Finance App Marketing“.

Den Daten zufolge fanden 81% aller Installationen mit Investment-Apps statt, was deutlich mehr sei als bei Finanzdienstleistungen und digitalen Bankgeschäften, heißt es. Aber auch diese hätten ein beachtliches Wachstum erzielt – nur eben nicht so kräftig wie bei den anlageorientierten Apps aus dem Brokerage, die auch ETF-Sparpläne vermitteln. 81% aller Installationen entfielen auf Investment Apps, 10,8% auf Finanzdienstleistungen sowie 7,8% auf digitale Bankgeschäfte.

AppsFlyer zufolge hat sich der Wettbewerb um Neukunden mittlerweile sehr stark auf die Smartphones der Nutzer verlagert, entsprechend aggressiv werde derzeit investiert: Die durchschnittliche Finanz-App in der Emea-Region gab zuletzt 128000 Dollar pro Quartal für die Nutzerakquise aus, zeigen die Daten. In diese flossen 2020 weltweit 3 Mrd. Dollar, in Deutschland stiegen „marketinggetriebene Installationen“ im gleichen Zeitraum um 230%. Die Downloadraten von Finanz-Apps verzeichneten in Deutschland in den letzten beiden Jahren einen Anstieg von 94%. Die Fintech-Branche habe im vergangenen Jahr eine rasante digitale Transformation erlebt und führe selbst bei jenen, die sich nur zögerlich anpassen, zu einem Umdenken, so Ben Jeger, Managing Director Central Europe bei AppsFlyer.

Global betrachtet stellt sich die Situation so dar: Die Zahl der Installationen digitaler Banken-Apps stieg um 45%, während traditionelle Banken im Jahr 2021 bislang um 22% zulegten – das heißt, die Neobanken haben deutlich mehr Neukunden zum App-Download bewegen können als die traditionellen Retail-Institute. Weiter heißt es in der Studie: Die Installationen von Finanz-Apps stiegen zwar insgesamt um 20%, allerdings verzeichneten digitale Finanzdienstleistungen und traditionelle Banken-Apps im Jahr 2020 nur einen Anstieg von 15%. Erst im ersten Quartal 2021 hätten die traditionellen Banken mit einem Anstieg der Installationen um 22% Fahrt aufgenommen. Angesichts steigender Kosten für die Nutzerakquise hätten die Vermarkter ihre Aktivitäten im sogenannten Remarketing erhöht, die bis zum ersten Quartal 2021 um das Dreifache anstiegen.

Schwellenländer-Effekt

Beim Blick auf die globalen Daten ist es wichtig zu wissen, dass in den auf finanzielle Inklusion drängenden Schwellenländern die durchschnittliche Downloadrate um 70% höher ist als in den entwickelten Märkten. Über Smartphone-Apps erhalten Menschen in Asien und Lateinamerika, die bislang kein Bankkonto haben, Zugang zu Finanzdienstleistungen. Die Studie ist eine anonyme Zusammenfassung von proprietären globalen Daten, die von 4,7 Milliarden Finanz-App-Installationen im Zeitraum vom ersten Quartal 2019 bis zum Ende des ersten Quartals 2021 gesammelt wurden.

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