Finanzaufsicht fordert von ESG-Fonds Klarheit

Messbare Zielerfüllung - Updates für Anleger

Finanzaufsicht fordert von ESG-Fonds Klarheit

hip London – Die britische Finanzaufsicht hat weitere Richtlinien für die Fondsbranche vorgelegt, die mehr Transparenz schaffen sollen. Sie richten sich auch an die Anbieter von ESG-Fonds, deren Anlagepolitik sich nach umweltpolitischen, sozialen und Governance-Gesichtspunkten richtet (Environmental, Social & Governance). Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilt, müssen solche Ziele künftig im Prospekt und anderen regulatorischen Veröffentlichungen dargelegt werden. “Wenn sich ein Fonds solche Ziele setzt, muss das auf faire, klare und nicht irreführende Weise erfolgen”, heißt es im jüngsten Policy Statement der Behörde zur Vermögensverwaltungsbranche. “Firmen, die für einen Fonds nichtfinanzielle Ziele aufstellen, sollten Klarheit darüber schaffen, wie sie messen wollen, ob diese Ziele erreicht werden und die Anleger fortlaufend darüber informieren.”Fondsmanager müssen künftig erklären, warum sie ihren Anlageerfolg an einer bestimmten Benchmark messen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sie die Messlatte zu tief legen, indem sie etwa den Tagesgeldsatz verwenden. Wird nicht Bezug auf einen Richtwert genommen, muss der Fondsanbieter erklären, wie die Anleger die Performance des Produkts bewerten sollen. Erfolgsabhängige Vergütungsansprüche dürfen erst nach Abzug aller anderen Gebühren geltend gemacht werden.”Wir arbeiten daran, den Wettbewerb in der Assetmanagement-Branche zu stärken, und die zu schützen, die am wenigsten dazu in der Lage sind, ihr Geld aktiv anzulegen”, sagte Christopher Woolard, Executive Director Strategy & Competition bei der Behörde. Die FCA geht davon aus, dass ihre Vorgaben umgesetzt werden können, ohne dass die Kosten der Fondsanbieter dadurch wesentlich in die Höhe getrieben werden. Der Branchenverband IA (Investment Association) erklärte, man begrüße das Ziel der FCA, für mehr Klarheit bei der Kommunikation der Anlageziele, Benchmarks und Performance von Fonds zu sorgen. “Unsere Kunden sollten in der Lage sein, Informationen über Fonds auf einfache Weise miteinander zu vergleichen, um die Anlageprodukte auszuwählen, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechen”, sagte Verbandschef Chris Cummings. Das von den Mitgliedern der IA verwaltete Vermögen beläuft sich auf 7,7 Bill. Pfund. “Große Herausforderung””Eine einfache, leicht verständliche Sprache zu benutzen, ist eine große Herausforderung für eine Branche, die nur allzu oft in ihren Jargon verfällt”, sagte Laith Khalaf, Senior Analyst bei Hargreaves Lansdown. Es sei wichtig, dass in der gesamten Branche Standards hochgehalten werden. Das schließe geschlossene Fonds mit ein. Bereits im April hatte die FCA den Fondsgesellschaften aufgetragen, künftig darzustellen, welchen Wert sie binnen eines Jahres für ihre Kunden geschaffen haben (vgl. BZ vom 6.4.2018). Sämtliche anfallenden Kosten müssen künftig in einer einzigen Zahl zusammengefasst werden.