Finanzaufsicht verstärkt Kampf gegen Betrüger

Interventionen häufen sich - Vor allem Handelsplattformen fordern BaFin

Finanzaufsicht verstärkt Kampf gegen Betrüger

fir Frankfurt – Die Finanzaufsicht nimmt sich verstärkt Finanzdienstleister vor, die ohne Genehmigung und häufig in betrügerischer Absicht agieren. Dabei hat es die BaFin immer öfter mit Kriminellen zu tun, die Anleger mit hohen Renditeversprechen auf Online-Handelsplattformen, etwa für Kryptowährungen oder Differenzkontrakte, ködern: “Wir stellen uns auf einen weiter steigenden Anteil digitaler Geschäftsmodelle ein”, berichtet Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch der Börsen-Zeitung.Im vergangenen Jahr ist die BaFin mehr denn je gegen Betreiber unerlaubter Geschäfte vorgegangen. 87 Mal griff sie bei Finanzdienstleistern, die nicht über die nötige Genehmigung verfügen, sowie gegen ihre Helfershelfer durch, das heißt, sie ordnete die Einstellung bzw. die Abwicklung der Geschäfte an. 2019 wird das noch häufiger der Fall sein, ist der Vorjahreswert doch schon Anfang Juni erreicht worden (siehe Grafik).Die Digitalisierung bietet Pötzsch zufolge dabei neue Möglichkeiten, die es den Tätern leicht machten. “Das bringt sehr viele Geschäftsmodelle hervor, die es früher nicht gab, weil die technischen Möglichkeiten nicht gegeben waren”, erklärt der BaFin-Exekutivdirektor. Er sowie seine für die Bekämpfung der unerlaubten Geschäfte verantwortliche Abteilung für die Integrität des Finanzsystems (IF) haben die Erfahrung gemacht, dass technische Neuerungen schlagartig darauf zugeschnittene Betrugsmaschen mit sich bringen. “Was Menschen in den Medien mitbekommen, was modern und neu wirkt, das ist als Verpackung geeignet, um immer das Gleiche zu tun, nämlich zu betrügen”, schildert Pötzsch.Um dagegenzuhalten, setzt die Behörde auf Tempo. Rasches Eingreifen sei umso dringlicher geboten, da eingesammelte Mittel häufig ins Ausland abgezogen würden, wo die Behörden ihrer kaum habhaft werden könnten, erklärt Pötzsch. Gelder flössen dabei häufig in osteuropäische Staaten oder auf “sonnige Inseln”, wo Briefkastenfirmen binnen Wochen oder gar Tagen gegründet und wieder aufgelöst werden könnten. – Bericht Seite 4