Die Ratingagentur Fitch erwartet, dass die Provinzial nach dem Milliardenschaden durch die Flutkatastrophe im kommenden Jahr wieder zur einer „starken versicherungstechnischen Ertragslage in der Schaden- und Unfallversicherung“ zurückfinden wird. Die Analysten bestätigten am Mittwoch das „AA-“-Finanzstärkerating für die beiden großen Konzerntöchter Westfälische Provinzial und Provinzial Nordwest Leben. Der Ausblick ist stabil. Fitch geht davon aus, dass die Rückversicherer der Provinzial einen Großteil der Flutschäden abdecken werden, und prognostiziert für 2021 eine Schaden-Kosten-Quote von netto 110%. Im Vorjahr lag der Wert bei 87,8%. Die gemeldeten Schäden bei Provinzial-Kunden durch die Hochwasserkatastrophe belaufen sich mittlerweile auf über 1,1 Mrd. Euro. Es ist der größte Fall in der Geschichte des Unternehmens. Positiv auf die Bonitätsbewertung wirkt sich laut Fitch die Zugehörigkeit zur Sparkassen-Finanzgruppe aus. In der Lebensversicherung kamen im vergangenen Jahr 59% des Neugeschäfts über die Sparkassen herein. Auch wenn die Provinzial nicht Teil der gemeinsamen Sicherungseinrichtung ist, sieht es Fitch nach eigenen Angaben als sehr wahrscheinlich an, dass die Sparkassen-Finanzgruppe die Provinzial im Bedarfsfall unterstützen würde.