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FlatexDegiro bietet Kryptohandel an

Der paneuropäische Broker FlatexDegiro erweitert sein Leistungsspektrum um den Kryptohandel. Das Angebot startet zunächst im deutschsprachigen Raum und wird dann auf weitere Länder ausgedehnt. Für den regulierten Handel greifen die Frankfurter dabei auf die Dienste der Börse Stuttgart zurück.

FlatexDegiro bietet Kryptohandel an

bg Frankfurt

Der Retail-Broker FlatexDegiro wird in Kürze den Kryptohandel starten. Dafür haben die Frankfurter eine Partnerschaft mit der Börse Stuttgart geschlossen, die dabei ihr integriertes Angebot im Kryptogeschäft mit Bison und der Kryptoverwahrung bei Blocknox zur Verfügung stellt. Über einen be­schleunigten Onboarding-Prozess werde ein direkter In-App-Zugang von Flatex und Degiro zur Retail-Kryptoplattform Bison hergestellt, heißt es. Losgehen soll es in Deutschland und Österreich bis zum Ende des dritten Quartals. Angestrebt wird im Anschluss die Ausweitung des Angebots auf alle Degiro-Kunden.

Mit der Aufnahme des Kryptohandels erweitert FlatexDegiro ihr Portfolio um einen weiteren Baustein, nachdem man kürzlich ankündigte, im Sommer 2022 über Whitebox Robo-Advisory zu integrieren. FlatexDegiro-Chef Frank Niehage er­klärt im Gespräch mit der Börsen-Zeitung, man habe sich seit zwei Jahren mit dem Thema Kryptohandel und der Entwicklung des regulatorischen Umfelds beschäftigt. „Und dann haben wir geschaut, ob wir es selber oder mit einem Partner machen. Ende 2021 habe ich dann Gespräche mit Börse-Stuttgart-Chef Matthias Voelkel aufgenommen, wir kennen uns schon lange aus seinen Frankfurter Zeiten. Innerhalb von zwei Monaten hatten wir dann eine Vereinbarung erzielt.“ Niehage be­tont außerdem, dass FlatexDegiro das Kryptohandelsgeschäft mit langfristiger Perspektive aufnehme.

Mit sieben Coins geht es los

Matthias Voelkel als CEO der Gruppe Börse Stuttgart erklärt, die Partnerschaft sei Teil der Strategie, als regulierter und integrierter Kryptovollanbieter sowohl im Retail- als auch im institutionellen Bereich weiter zu wachsen. „Wir sind in Europa die Börsengruppe mit dem größten Kryptogeschäft. Flatex-Kunden er­halten von uns alle Services, die wir im Retail-Bereich über Bison anbieten. Handelbar sind im Moment sieben wichtige Coins, drei weitere folgen in Kürze. Perspektivisch werden noch weitere Kryptowährungen hinzukommen, aber keine zu exotischen Coins.“

FlatexDegiro will die Einführung des Kryptohandels mit Maßnahmen zur Finanzbildung begleiten und beabsichtigt, auch in der Hinsicht mit der Börse Stuttgart gemeinsame Initiativen aufzusetzen. Niehage verweist darauf, dass man mit der Filmdoku „Die Kunst des Investierens“ rund 1,2 Millionen Zuschauer er­reicht habe – und in dem Geiste wolle man auch Krypto-Aufklärung für die Selbstentscheider betreiben. Denn ein Krypto-Investment unterscheide sich ja vom Aktienkauf. Voelkel ergänzt, es sei elementar, die sogenannten Tokenomics zu erklären, da Bitcoin mit Blick auf die zugrundeliegende Blockchain-Technologie et­was ganz anderes sei als zum Beispiel Solana.

Langfristig relevant

In Umfragen bei den Kunden habe FlatexDegiro ein Krypto-Interesse von bis zu 30% in allen Märkten festgestellt. Und der Zeitpunkt zum Einstieg sei passend, da Krypto-Assets doch deutlich zurückgekommen seien, aber nichts von ihrer langfristigen Relevanz eingebüßt hätten. Der Preisverfall beeinträchtige das Engagement der Börse Stuttgart überhaupt nicht, ergänzt Voelkel, da man ein langfristig strategisches Interesse am Handel und an der Verwahrung von digitalen Assets habe. Man be­schäftige sich auch mit weiteren für Anleger interessanten Bereichen im Kryptomarkt, etwa der Generierung von passivem Einkommen durch Staking.

Das Bundesfinanzministerium hatte kürzlich in einem Leitfaden beschlossen, dass Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen nach mehr als einem Jahr Haltefrist steuerfrei sind. Auch der Einsatz von Kryptowährungen in privaten Wallets für Staking und Lending wurde auf eine einjährige Haltefrist für steuerfreie Verkäufe begrenzt; hier galten zuvor zehn Jahre. Passives Staking gilt als private Vermögensverwaltung. Gewinne werden als sonstige Einkünfte versteuert.

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