Umfrage

Fonds wittern in Kryptokrise Einstiegskurse

Professionelle Anleger schrecken die jüngsten Einbrüche am Kryptomarkt offenbar nicht ab. Einige Fondsmanager hätten zuletzt sogar Positionen aufgestockt, heißt es in der Coinshares-Umfrage.

Fonds wittern in Kryptokrise Einstiegskurse

lee Frankfurt

Wer erwartet hat, dass die herben Kursverluste in der jüngsten Kryptokrise Vermögensverwaltern den Appetit auf digitale Assets verdorben haben, der irrt. Zumindest Fondsmanager, die bereits in der Assetklasse investiert sind, haben laut einer Umfrage, die das Krypto-Investmentunternehmen Coinshares bis Ende Juni bei Kunden und Interessenten durchgeführt hat, die Gelegenheit vielmehr genutzt, um ihre Positionen zu erhöhen.

Steigende Nachfrage

Wie Coinshares am Mittwoch mitteilte, war es das erste Mal seit 2021, dass die befragten Fondsmanager in der alle zwei Monate durchgeführten Umfrage angaben, ihre Krypto-Positionen zu erhöhen. Der Hauptgrund dafür sei, dass diese nach den jüngsten Einbrüchen als günstig wahrgenommen würden. Als weiteren Grund nannten die Fondsmanager demnach die steigende Nachfrage nach Kryptoassets seitens der eigenen Kunden. 24% der Befragten gaben dies als Motiv dafür an, ihre Positionen aufzustocken. Die Zahl der Umfrageteilnehmer, die Kryptoassets als spekulative Anlage ansehen, sei dagegen gesunken.

Kaum verändert hat sich den Angaben zufolge dagegen die Gewichtung digitaler Anlagen in den Portfolios. Wie es in der Mitteilung heißt, sank sie von 1,0 % in der letzten Umfrage auf 0,9 %. Family Offices, nach Einschätzung von Coinshares die risikofreudigsten der berücksichtigten Anleger, halten den Angaben zufolge den höchsten Anteil von digitalen Assets in ihren Portfolios. Dieser liege im Durchschnitt bei 3 % und sei im Vergleich zur März-Umfrage um 0,3 Prozentpunkte gestiegen, was vermutlich darauf zurückzuführen sei, dass sie von der jüngsten Kursschwäche profitieren wollten.

Nach wie vor fokussieren die Umfrageteilnehmer bei der Krypto-Anlage auf relative Sicherheit, indem sie in Assets mit großer Marktkapitalisierung investieren. Der Anteil der Anlagen in Bitcoin innerhalb der Kryptoportfolios ist den Angaben zufolge im Vergleich zur vorherigen Umfrage um 6 Prozentpunkte auf durchschnittlich 28% gestiegen. Gefragt sei aber auch Ethereum, heißt es.

Sofern die Befragten gegen den Trend die Positionen in digitalen Assets nicht aufgestockt haben, hätten sie dafür meist die regulatorischen Unsicherheiten als Begründung angeführt. Ein weiterer wichtiger Grund sei die Sorge über die stabile Verwahrung digitaler Assets, was nach Einschätzung der Autoren angesichts der jüngsten Börsenpannen nicht überrasche. Die zuletzt hohe Volatilität der Assetklasse habe dagegen eine untergeordnete Rolle gespielt.

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