Nach BNP Paribas und Société Générale hat mit BPCE (Banque Populaire – Caisses d’Epargne) eine dritte französische Großbank außerordentlich gute Ergebnisse im ersten Halbjahr verbucht. Dies stand für die Bankengruppe ganz im Zeichen der im Februar angekündigten Übernahme der ausstehenden Anteile ihrer börsennotierten Tochter Natixis. Nach dem grünen Licht der Börsenaufsicht Autorités des Marchés Financiers (AMF) im April war es BPCE Anfang Juli gelungen, mehr als 90% des Kapitals zu kontrollieren und das Delisting zu beantragen. Dies ist am 21. Juli erfolgt.

„Mit dem Rückzug von Natixis von der Börse haben wir in diesem Quartal eine entscheidende Etappe in unserem Vereinfachungsprozess vollzogen“, erklärte BPCE-Chef Laurent Mignon. Er hat Anfang Juli einen neuen Strategieplan für die Gruppe präsentiert. Mignon zeigt sich zuversichtlich, dass er den Plan wir vorgesehen umsetzen kann, auch wenn eine von Colette Neuville von der Aktionärsvereinigung Adam an­ge­führte Gruppe von Minderheitsaktionären von der AMF ein offizielles Untersuchungsverfahren der Übernahme der ausstehenden Anteile von Natixis fordert. Die Gruppe ist vor allem nicht einverstanden mit der überraschenden Verlängerung des Übernahmeangebots.

Im ersten Halbjahr konnte BPCE die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16% auf 12,5 Mrd. Euro steigern. Sie fielen damit 6,4% höher als im ersten Halbjahr 2019 aus. Das Bruttobetriebsergebnis verbesserte sich auf 3,65 Mrd. Euro (+55,8%), während sich die Risikovorsorge auf 822 Mill. Euro (–44,6%) verringerte. Das Nettoergebnis der Gruppe, die Ende Juni unter Berücksichtigung der vollen Integration von Natixis eine harte Kernkapitalquote von 15,6% auswies, hat sich mit 1,86 Mrd. Euro mehr als verfünffacht.