Sparverhalten in Europa

Frauen treiben Anlegerzahlen in Europa nach oben

Laut einer von Blackrock in Auftrag gegebenen Umfrage treiben vor allem Frauen und junge Menschen die Zahl der Anleger in Europa in die Höhe. Als häufigste Hürden werden Geldmangel und fehlendes Wissen genannt.

Frauen treiben Anlegerzahlen in Europa nach oben

Frauen treiben Anlegerzahlen in Europa nach oben

Blackrock-Umfrage: Trotz wachsender Zahlen noch immer Hürden wie Geldmangel und fehlendes Finanzwissen

wbr Frankfurt

Frauen und jüngere Menschen haben die Anlegerzahlen in Europa in den letzten zwölf Monaten stark erhöht.  Das ist ein Ergebnis einer von BlackRock beauftragte und von YouGov durchgeführte Umfrage zu Einstellungen der Europäer zur Geldanlage. Die Umfrage „People & Money 2024“ untersucht auch, was Menschen in 14 europäischen Ländern vom Investieren abhält.

Die digitalen Vertriebskanäle hätten in den vergangenen Jahren den Zugang zu Geldanlagen erheblich erleichtert, so Timo Toenges, EMEA Head of Digital Wealth bei BlackRock. Besonders Frauen und jüngere Generationen (Generation Z und Millennials) hätten die Anlegerzahlen in Europa in den letzten zwölf Monaten stark erhöht. Die Zahl der weiblichen Anleger in Europa stieg um 11% auf 29%, während bei Männern ein Anstieg um 4% auf 47% verzeichnet wurde. In Deutschland sei die Zahl der Anlegerinnen sogar um 25 % gestiegen. In den kommenden zwölf Monaten werden voraussichtlich 48% der Erstanleger in Deutschland Frauen sein, und 41% werden zwischen 18 und 34 Jahre alt sein.

Dennoch gibt es Hürden, die viele Menschen vom Investieren abhalten. Laut der Umfrage fühlen sich 65% der Befragten nicht in der Lage zu investieren, weil sie nicht genug Geld haben. Bei den über 35-Jährigen nannten 69% den Geldmangel als Hauptgrund. Jüngere Generationen führen dagegen eher mangelndes Wissen als Hürde an. 56% der 18- bis 34-Jährigen gaben an, nicht zu wissen, wie sie investieren sollen oder welche Vorteile das Investieren bietet, heißt es in der Untersuchung.
Die Umfrage deutet aber auch darauf hin, dass immer mehr Menschen in Europa in den nächsten zwölf Monaten den Schritt vom Sparen zum Investieren wagen wollen. Seit 2023 seien 11 Millionen neue Anleger auf den hinzugekommen. In Deutschland sei die Zahl um 14% gestiegen, was 3,2 Millionen neuen Anlegern entspricht.

In Deutschland halten 40% der Anleger ETFs, was doppelt so viel ist wie der europäische Durchschnitt. Die Mehrheit der ETF-Anleger, vor allem die jüngeren Generationen, nutzt digitale Plattformen wie Online-Broker oder Robo-Advisors für ihre Investitionen. Bei den 18- bis 34-Jährigen investieren 80% über digitale Kanäle. Auch in Europa dominiert die digitale Anlage, 44 % der ETF-Anleger nutzen Online-Anlageplattformen oder -Broker, 37% greifen auf die Plattform ihrer Bank zurück, und nur 21% bevorzugen die persönliche Beratung durch Bankberater.

Neben ETFs haben auch Anleihen wieder an Bedeutung gewonnen. In Europa investiert fast jeder fünfte Anleger in Staats- oder Unternehmensanleihen, was den gestiegenen Zinsen und den attraktiveren Renditen zu verdanken ist. Dies zeigt, dass immer mehr Anleger die Auswirkungen von Zinsen verstehen und nutzen.

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