Fröhlich beklagt externen Fusionsdruck

EZB-Politik und Regulierung zwingen Genossenschaftsbanken zur Hochzeit

Fröhlich beklagt externen Fusionsdruck

sto Frankfurt – Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, sieht seine Institute immer mehr unter Fusionsdruck wegen der Niedrigzinspolitik und der Regulierung. Die Politik der EZB greife “das Geschäft aller Banken im Kern” an, klagt Fröhlich im Interview der Börsen-Zeitung. “Gerade Institute mit einem starken Einlagenüberhang wie wir, für den wir mittlerweile bei der EZB einen Negativzins bezahlen müssen, werden zu grundsätzlichen strategischen Veränderungen gezwungen.” Die Notenbankpolitik sei nicht nur Gift für die Finanzbranche, sondern auch “für die Altersvorsorge von uns allen”.Bei den Volks- und Raiffeisenbanken wird im laufenden Jahr mit bis zu 50 Zusammenschlüssen gerechnet, dies wären fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Daran sei auch die Regulierung als Reaktion auf die Finanzkrise schuld, so Fröhlich. Denn es würden, unabhängig von Größe und Risiken, allen Instituten die gleichen Vorgaben aufgezwungen. “Wenn Banken aus regulatorischer Überlastung ihr Heil in Zusammenschlüssen suchen müssen, dann ist doch offensichtlich etwas schiefgelaufen”, erklärt der BVR-Präsident.Zu Überlegungen, kleineren Banken Erleichterungen in der Regulierung zu gewähren, sagt er: “Wenn ich mir anschaue, was uns aktuell und zukünftig beschäftigt – zum Beispiel die Wohnimmobilienkreditrichtlinie, Anacredit oder MiFiD II – dann müssen alle dringend in die operativen Themen eingreifen, um Erleichterungen für Banken kleinerer und mittlerer Größenordnung zu schaffen. Hier können die Kommission, Zentralbanken und der Gesetzgeber unmittelbar zeigen, ob sie es ernst meinen.”Regulierung und der gestiegene Fusionsdruck dürften Themen auf der 72. Bankwirtschaftlichen Tagung sein, die heute und morgen in Berlin stattfindet.—– Leitartikel Seite 6- Sonderbeilage Seiten B 1 bis B 12