Immobilien

Fundamenta setzt auf nachhaltige Wohnimmobilien

Der Assetmanager Fundamenta Group Deutschland achtet mit seinen zwei Wohnimmobilienfonds für institutionelle Anleger besonders auf Nachhaltigkeit.

Fundamenta setzt auf nachhaltige Wohnimmobilien

tl Frankfurt

Der Assetmanager Fundamenta Group (FG) Deutschland AG, eine 2016 gegründete Tochter der Fundamenta Group Holding AG mit Sitz in der Schweiz, setzt die Ex­pansion seines auf deutsche Wohnimmobilien spezialisierten Ge­schäfts fort. Nach der Auflage eines in erster Linie für Schweizer Investoren gedachten Luxemburger Fondsvehikels „FG Wohninvest Deutschland S.C.S. Sicav-SIF“ hat der „FG Wohnen Deutschland“ als deutscher Spezialfonds Ende 2021 seine Vertriebszulassung erhalten.

„ESG ist für uns seit Gründung der Gruppe 2006 ein wichtiges Thema“, sagt der CEO der deutschen Tochter, Christian Paul, der Börsen-Zeitung. „Denn wir waren schon immer im mittleren Mietpreissegment unterwegs, haben uns mit Mietern auseinandergesetzt und vernünftige Objektqualitäten geboten. Wir wollten seit Gründung der Fundamenta Group Deutschland AG beim Thema Nachhaltigkeit vorne dabei sein und unseren Beitrag leisten.“ Beide Vehikel sind Artikel-8-Fonds.

Fundamenta hat zusammen mit CBRE 2015 ein Scoringmodell entwickelt, um die Zielstandorte der Fondsobjekte zu definieren. Grundsätzlich investieren die Fonds in Wohnanlagen und Mehrfamilienhäuser für durchschnittlich 20 Mill. Euro, die in den Speckgürteln der deutschen Großstädte Hamburg, Berlin, Köln/Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München sowie in wachsenden B-Städten wie Hannover, Nürnberg und Leipzig liegen. Über eine scoringbasierte Umlandanalyse mit etwa 50 Indikatoren werden die Orte rund um die Großstädte herausgefiltert, die für Investitionen in Frage kommen. Wichtig ist dabei die Pendlerverflechtung, also insbesondere eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. „Wir suchen Bestandsobjekte, Neu­bauten, aber auch Projektentwicklungen und Forward-Deals“, sagt Paul. Zielgröße ist ein Verhältnis von 80% Bestand zu 20% Projektentwicklungen: „Die Bestandsobjekte müssen eine vernünftige Qualität aufweisen, nachhaltig vermietungsfähig sein und unseren ESG-Kriterien entsprechen.“ Beim Einzelobjekt-Scoring geht es neben ökologischen Faktoren zum Beispiel um die Erreichbarkeit von Schulen, aber auch von Geschäften, Bildungseinrichtungen und medizinischer Versorgung. Die 35 Investoren im ersten (Luxemburger) Fonds haben rund 600 Mill. Euro Eigenkapital bereitgestellt und bisher zwei Startinvestoren im zweiten (Deutscher Spezialfonds) 50 Mill. Euro. Das Fondsvolumen des luxemburgischen „FG Wohninvest Deutschland“ liegt bei rund 850 Mill. Euro, der „FG Wohnen Deutschland“ hat bisher drei Objekte für 60 Mill. Euro erworben. „Der Luxemburger Fonds soll mindestens 1 Mrd. Euro Fondsvolumen er­reichen. Wie es dann weitergeht, ­entscheiden die Anleger.“ Der deutsche Spezialfonds soll in zwei Schritten mit jeweils 500 Mill. Euro auch 1 Mrd. Euro erreichen.

Aktuell denkt Fundamenta Deutschland intensiv über die Auflage eines reinen Development-Vehikels nach. „Dabei denken wir an zwei Varianten: Entweder erneut ein klassisches Fondsvehikel oder einen Club Deal beziehungsweise ein Individualmandat“, sagt Carsten Lehmann, Finanzvorstand der FG Deutschland. „Die zweite Variante entspricht auch unserer strategischen Planung, langfristig nicht nur Fonds aufzulegen, sondern auch individualisierte Lösungen anzubieten.“ Erste konkrete Gespräche in dieser Richtung hätten bereits stattgefunden.