Generali ist für Mediobanca eine Goldgrube
bl Mailand
Bei der Generali-Hauptversammlung am Freitag geht es für den mit einem Anteil von 12,8% größten Anteilseigner Mediobanca um viel. Denn Generali liefert den größten Beitrag zum Gewinn der sehr ertragsstarken Investmentbank. Damit das so bleibt, hat das Institut seinen Anteil im Rahmen einer Aktienanleihe kurzfristig um 4,4% auf 17,2% erhöht. Mediobanca unterstützt eine dritte Amtszeit von CEO Philippe Donnet, die von der Mehrheit des Verwaltungsrats vorgelegte Kandidatenliste für das neue Aufsichtsgremium und den Strategieplan des CEO. Sie will auf den stabilen Gewinnbeitrag der Versicherung auch künftig nicht verzichten.
Die Generali-Beteiligung hat im Geschäftsjahr 2020/21 (30.Juni) 309 Mill. Euro zum Nettogewinn von 809 Mill. Euro beigesteuert und damit mehr als jede einzelne der drei Geschäftssparten Corporate Banking, Konsumentenkredite (Compass) und Wealth Management. Die Beteiligung ist deshalb mehr als eine reine Finanzbeteiligung, denn sie sichert der im Vergleich etwa mit Unicredit oder Intesa Sanpaolo kleinen, aber mit einer Cost-Income-Quote von 47% sehr ertragsstarken Bank stabile Erträge auch in schwierigeren Zeiten. Vor allem aber absorbiert diese Beteiligung kein Kapital. Insofern wären die knapp 6,5 Mill. Euro, die Mediobanca für die Aktienanleihe zahlen muss, im Erfolgsfall mehr als gut angelegt. Zum Vergleich: Francesco Caltagirone und Leonardo Del Vecchio, die die Kontrolle von Generali übernehmen möchten, mussten allein für die Aufstockung ihrer Anteile auf fast 20% seit September insgesamt rund 2,4 Mrd. Euro aufwenden.