Riesiger Vermögensverwalter geplant

Generali und Natixis schmieden Vermögensverwalter

Generali und Natixis schmieden einen der größten europäischen Vermögensverwalter. Das geplante Joint-Venture kommt auf Assets under Management von rund 2 Bill. Euro.

Generali und Natixis schmieden Vermögensverwalter

Generali und Natixis
bündeln ihre Kräfte

Franzosen und Italiener bauen Vermögensverwalter mit 2 Bill. Euro under Management

bl/wü Mailand/Paris

Die französische Bankengruppe BPCE und der italienische Versicherer Generali dürften kommende Woche den Zusammenschluss ihrer Assetmanagement-Aktivitäten bekanntgeben. Die Verwaltungsräte der beiden Institute wollen sich am Montag, 20. Januar treffen, um das Projekt endgültig abzusegnen und so ein neues Schwergewicht mit einem verwalteten Vermögen von rund 2 Bill. Euro zu schmieden, heißt es in Mailand und Paris.

Durch das Zusammengehen von Generali und der BPCE-Tochter Natixis Investment Managers entstünde ein neuer, sehr großer Player in Europa, der nur knapp hinter Amundi läge. Die Franzosen kommen auf 2,16 Bill. Euro Assets under Management.

BNP Paribas hatte durch die kürzlich erfolgte Übernahme von Axa Investment Managers für 5,1 Mrd. Euro Natixis IM überholt. Die Transaktion, durch die sich das verwaltete Vermögen von BNP Cardif auf 1,5 Bill. Euro erhöhen wird, soll Mitte des Jahres abgeschlossen werden. Zum Vergleich: Natixis IM hatte im dritten Quartal 2024 etwa 1,28 Bill. Euro Assets under Management, Generali 681 Mrd. Euro. Generali würde nicht das gesamte Vermögens-Portefeuille von insgesamt 843 Mrd. Euro in das Joint-Venture einbringen, sondern lediglich die 650 Mrd. Euro, die von der Asset-Management-Tochter Generali Investment Holding (GIH) verwaltet werden. Außen vor blieben die Vermögenswerte der Banca Generali.

Zu gleichen Teilen

Trotz der unterschiedlichen Größenverhältnisse sollen BPCE und GIH zu gleichen Teilen an dem geplanten Joint-Venture beteiligt sind. Grund dafür soll die unterschiedliche Rentabilität des Assetmanagements bei den beiden Instituten sein. Außerdem sollen damit wohl die Regierungen in Paris und Rom gnädig gestimmt werden und grünes Licht geben.

Im Verwaltungsrat sollen beide ebenfalls gleich viele Mitglieder stellen. Den Vorsitz soll dem Vernehmen nach BPCE-Chef Nicolas Namias übernehmen. Sein Stellvertreter soll Generali-CEO Philippe Donnet werden. Die operative Leitung soll an Woody Bradford, den Chef der Investmentsparte Generali gehen. Als Nummer zwei ist offenbar ein Top-Manager von Natixis geplant, möglicherweise Ex-Generali-Manager Philippe Setbon. Offenbar sollen sich Italiener und Franzosen an der Spitze des neuen Assetmanagement-Riesen abwechseln.

Keine offizielle Bestätigung

Offizielle Bestätigungen gab es nicht. Generali-CEO Philippe Donnet baut die Vermögensverwaltung kräftig aus und hat 2024 den US-Vermögensverwalter Conning übernommen. Es scheint Widerstand der Generali-Minderheitsaktionäre Caltagirone (6,92%) und Delfin (9,93%) gegen das Joint-Venture zu geben. Beide sollen die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung fordern.

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