Risikovorsorge verdreifacht

Gewinn der HypoVereinsbank stagniert

Der Nettogewinn der Unicredit-Tochter HypoVereinsbank hat sich im zweiten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode praktisch nicht verändert. Ursache dafür ist eine deutlich aufgestockte Kreditrisikovorsorge.

Gewinn der HypoVereinsbank stagniert

HypoVereinsbank verzeichnet stagnierenden Gewinn

Unicredit-Tochter verdreifacht Risikovorsorge im Quartal

sck München

Die HypoVereinsbank (HVB) hat zwar ihre operativen Erträge im zweiten Quartal geringfügig erhöht, verbuchte allerdings nach Steuern einen auf 503 Mill. Euro stagnierten Überschuss. Das geht aus der Präsentation der italienischen Muttergesellschaft Unicredit zur Vorlage der Halbjahreszahlen hervor.

Hauptgrund des stagnierenden Überschusses ist die von der drittgrößten deutschen Geschäftsbank deutlich aufgestockte Kreditrisikovorsorge. Das Institut mit Sitz in München erhöhte die Nettozuführung zu diesem Aufwandsposten auf 68 Mill. Euro auf. Das ist fast das Dreifache des Betrags vom zweiten Dreimonatsabschnitt des Vorjahres (23 Mill. Euro). Die HVB trägt damit der Konjunkturschwäche in Deutschland Rechnung.

Verwaltungsaufwendungen gehen zurück

Die erhöhte Risikovorsorge war ursächlich dafür, dass das operative Ergebnis der Bank nach diesem Posten mit 773 Mill. Euro nahezu unverändert blieb. Ein Jahr zuvor erwirtschaftete das Geldhaus 770 Mill. Euro. Vor Risikovorsorge steigerte die HVB ihr Betriebsergebnis indes um 6% auf 841 Mill. Euro. Das hat vor allem zwei Gründe: zum einen die leicht erhöhten Erträge, zum anderen die gedrückten Verwaltungsaufwendungen.

Diese Aufwendungen verringerte die HVB um 6,3% auf 558 Mill. Euro. HVB-Chefin Marion Höllinger gestaltet die Abläufe effizienter bei einem deutlich verkleinerten Filialnetz.

Kosten-Ertrags-Relation verbessert

Diese Gemengelage trug wesentlich dazu bei, dass sich das Aufwand-Ertrag-Verhältnis (CIR) der weiß-blauen Adresse im zweiten Quartal um deutliche drei Prozentpunkte auf 39,9% verbesserte. Ein Jahr zuvor verzeichnete die Bank 42,9%. Die HVB muss also knapp 40 Cent aufwenden, um einen Euro operativ zu verdienen. Im Vergleich zum Wettbewerb ist das ein sehr guter Wert.

Derweil steigert die HVB ihre operativen Erträge von April bis Juni um 0,7% auf 1,4 Mrd. Euro. Während das Zinsergebnis spürbar um 10,8% auf 619 Mill. Euro zurückging, legte die Unicredit-Tochter beim Provisionsüberschuss um 2,7% auf 411 Mill. Euro zu.

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