Kai SchäferAlternative Investments Head of Risk Management & Valuation, IPConcept (Luxemburg) S.A.Gerade in Zeiten von Negativzinsen kostet frei verfügbares Kapital bares Geld. Ein wirksames Liquiditätsmanagement ist daher bei alternativen Investments – und damit kurz- bis mittelfristig schwierig steuerbaren Anlageklassen – von besonderer Bedeutung. Angesichts der längeren Investitionsphasen bedarf es einer validen Prognose zukünftiger Zahlungsströme, um Kapital “in time” allokieren zu können. Die Güte der Prognose ist von großer Bedeutung, da zu hohe Liquidität – mehr noch: mangelnde Liquidität – Rendite kostet. Im klassischen alternativen Bereich mit geschlossenen Fonds betrifft diese Problematik vornehmlich den Investor. Im Fall von Evergreen-Strukturen, bei denen zukünftige Kapitalabrufe neuer Commitments durch Kapitalausschüttungen bereits getätigter Investments bedient werden sollen, erfordert die Liquiditätssteuerung ein professionelles Fondsmanagement. Es ist somit notwendig, die besonderen Gesetzmäßigkeiten der unterschiedlichen Anlageklassen zu berücksichtigen.Im Unterschied zu Investitionen in liquide Anlageklassen sind Investitionen in Alternative Investments nicht ad hoc steuerbar. Einem Commitment seitens des Investors zu Beginn können Kapitalabrufe sowie -ausschüttungen folgen. Die zeitliche Entwicklung von Liquiditätszu- und -abflüssen wird grafisch in der sogenannten J-Curve dargestellt. Dies bedeutet Kapitalabrufen zu Beginn folgen, mit zeitlicher Verzögerung, Kapitalausschüttungen. Die genaue Gestalt dieser Kurve ist dabei investitionsspezifisch und wird von einer Vielzahl an Faktoren definiert. Bei diesen Faktoren handelt es sich insbesondere um die Renditen der Zielinvestitionen, die Zeitpunkte der Kapitalabrufe und -ausschüttungen sowie die Wechselkurse bei Investitionen in unterschiedlichen Währungen.Um diese Faktoren präzise quantifizieren zu können, bedarf es eines umfassenden, spezialisierten und robusten Daten-Pools. IPConcept greift hierfür auf die führende digitale PE-Investitionsplattform CEPRES zurück, deren Datenuniversum und Netzwerk mehr als 7 600 Fonds, über 79 000 Einzelgeschäfte und Geschäftszahlen von Portfoliounternehmen im Wert von mehr als 28 Bill. Dollar umfasst.IPConcept kombiniert die Schätzungen der Zahlungsströme von Einzelinvestitionen auf Fonds­ebene zu einer gesamthaften Liquiditätsplanung. Diese ermöglicht dem Fondsmanagement, die eigenen Investitionszusagen entsprechend des festgelegten Risikoappetits zu allokieren und die Liquidität vorausschauend zu planen. Ergänzt wird die Planung durch die Simulation spezifischer Stresstests, welche das Risiko der Planungsunsicherheit messen und eine jederzeit ausreichende Liquidität sicherstellen. Die Bereitstellung der Daten und Simulationen, sowohl auf Einzelinvestitions- als auch auf Fondsebene, erfolgt in einem Online-Portal. Das interaktive Graphical User Interface (GUI) ermöglicht einfache Analysen sowie grafische Aufbereitungen. Den unterschiedlichen Anforderungen von Anlageberatern, Fondsmanagern und Investoren wird mit individualisierbarer Sicht auf Daten bezüglich Mittelherkunft und -verwendung entsprochen. Jeder Stakeholder kann “seine” Informationen direkt im Portal einsehen, herunterladen oder sich über eine digitale Applikationsschnittstelle verbinden, um die Informationen entlang seiner Bedürfnisse auszuwerten.