Reformkampagne gegen Hedgefonds

Herbe Niederlage für US-Börsenaufsicht

Ein US-Bundesgericht hat neue Transparenzpflichten für Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften gekippt. Damit wackeln auch andere Regulierungsvorhaben der Börsenaufsicht SEC.

Herbe Niederlage für US-Börsenaufsicht

Herbe Niederlage für US-Börsenaufsicht

Gericht kippt SEC-Transparenzreformen für Private Equity und Hedgefonds

xaw New York

Die US-Börsenaufsicht SEC muss bei ihrer Reformkampagne im Private-Funds-Markt eine herbe Niederlage verkraften. Denn ein US-Bundesgericht hat neue Transparenzpflichten für Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften gekippt. Durch diese wollte die SEC die Branche zwingen, Investoren wesentlich häufiger über die Entwicklung von Gebühren und Ausgabenstrukturen sowie die Performance zu unterrichten als bisher. Nebenabsprachen, durch die Produktanbieter einzelne Anleger mit attraktiveren Konditionen locken können, suchte die Aufsicht einzuschränken.

Gegen den Markteingriff der SEC klagten mehrere Branchenverbände, in denen sich Private-Equity-Gesellschaften wie Apollo oder Blackstone zusammengeschlossen haben. Sie argumentierten, dass die Transparenzpflichten übermäßig beschwerlich und kostentreibend seien und für ihre gut informierten Anleger keine Erkenntnisgewinne brächten.

Gewaltiges Mittelwachstum

Investorenschützer kritisieren die „minimalen“ Transparenzanforderungen, die den Risiko-Vehikeln ein gewaltiges Mittelwachstum ermöglicht hätten, indes scharf. Laut der SEC belief sich der Bruttovermögenswert von Private Funds in den USA im ersten Quartal 2018 noch auf 12,85 Bill. Dollar, im Zeitraum zwischen Juli und September 2023 waren es dagegen 21,24 Bill. Dollar.

Die US-Börsenaufsicht und ihr demokratischer Vorsitzender Gary Gensler sehen angesichts der starken Verknüpfung von Hedgefonds und Private Equity „mit den breiteren Kapitalmärkten“ Bedarf zu umfangreichen Neuregulierungen. Das republikanisch dominierte Berufungsgericht in New Orleans urteilte nun jedoch, dass die SEC mit den Transparenzvorschriften ihre Kompetenzen überschritten habe.

Riskante Berufungsoption

Die Börsenaufsicht könnte das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten anfechten. Allerdings gilt ein Gang vor den Supreme Court als riskant. Verliert die SEC vor dem höchsten Gericht des Landes, wäre ihre Position schließlich auch in anderen Rechtsstreitigkeiten im Finanzsektor erheblich geschwächt.

Bericht Seite 6
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