HSBC-CEO Noel Quinn hat überraschend angekündigt, sein Amt nach fünf Jahren an der Spitze der britischen Großbank niederzulegen. Er habe in den 37 Jahren, die er für das Institut arbeitet, eigentlich nie groß Pause gemacht, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Mit der Nachfolgersuche sei umgehend begonnen worden, sagte Chairman Mark Tucker.

CFO Georges Elhedery gilt als aussichtsreichster interner Kandidat. Der ehemalige Co-Chef des Investment Banking hatte vor 15 Monaten das Finanzressort übernommen. Auch Nuno Matos, der CEO der Sparte Wealth & Personal Banking, und Barry O'Byrne, der Chef des Global Commercial Banking, werden als mögliche Nachfolger gehandelt.

Die Bank versüßte den Aktionären den Schock über den bevorstehenden Abgang des CEO mit einem 3 Mrd. Dollar schweren Aktienrückkauf. Analysten hatten lediglich mit einem Volumen von 2 Mrd. Dollar gerechnet. Zudem erhalten die Anteilseigner eine Sonderdividende von 21 Cent je Aktie aus dem Verkauf des Kanadageschäfts. Das kam an der Börse gut an. Die Aktie verzeichnete in einem schwachen Gesamtmarkt Kursgewinne.

Das bereinigte Vorsteuerergebnis für das Auftaktquartal hatte dank einer unerwartet niedrigen Risikovorsorge den Schnitt der Analystenschätzungen übertroffen, das Nettozinsergebnis ebenso. Weitere böse Überraschungen wie die 3 Mrd. Dollar schwere Abschreibung auf die Beteiligung an der chinesischen Bank of Communications im Februar blieben aus. Im britischen Verbrauchergeschäft stieg die Nettozinsmarge im Vergleich zum Schlussquartal 2023. Damit liegt HSBC im Trend.