Zinswende

Hypotheken­zinsen klettern in den USA auf über 6 Prozent

Die Zinsen für Immobiliendarlehen in den USA sind viel höher als in Deutschland und steigen stark. Kredite mit langer Zinsbindung erreichen einen Höchststand seit 2008. Teilweise sind mehr als 6 % Zinsen üblich.

Hypotheken­zinsen klettern in den USA auf über 6 Prozent

jsc Frankfurt

In den USA werden Hypothekendarlehen mit langer Zinsbindung zunehmend teuer: Erstmals seit 2008 stieg das Niveau für Darlehen mit 30-jähriger Bindung auf durchschnittlich mehr als 6%, berichtet der staatlich geförderte US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac. Binnen einer Woche stieg das Niveau um mehr als einen Zehntelprozentpunkt auf 6,02%. Kredite mit einer Zinsbindung von 15 Jahren verteuerten sich leicht auf 5,21% und erreichten ebenfalls einen Höchststand seit 2008.

Die Zinsen in den USA haben ein deutlich höheres Niveau als in Deutschland. Zwar sind auch hierzulande die Sätze für Immobiliendarlehen kräftig gestiegen, allerdings liegen sie noch unter dem Niveau des Jahres 2008. So beziffert der Kreditvermittler Interhyp die Zinssätze für Darlehen mit 15-jähriger Zinsbindung auf 3,55 %, was zuletzt 2012 erreicht wurde. Der Unterschied ist auch Ausdruck der Geldpolitik. Während die US-Notenbank Fed ihren Leitzins im laufenden Jahr bereits um 2,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von bis zu 2,5% anhob, erhöhte die EZB den Hauptrefinanzierungssatz von 0% auf 1,25 %.

US-Banken gehen offenbar von einem langfristig höheren Zinsniveau aus: Derzeit liegt die Differenz zwischen Krediten mit einer Zinsbindung von 30 Jahren und von lediglich fünf Jahren bei 1,1 Prozentpunkten, während der Unterschied in den Vorjahren fast durchweg unter einem Prozentpunkt lag.

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