IKB schiebt Dividende erneut auf
IKB schiebt trotz Gewinn Dividende erneut auf
Bank verdient 65 Mill. Euro – Risikovorsorge steigt
jsc Frankfurt
Die geschrumpfte Deutsche Industriebank (IKB) vertagt trotz des vierten Jahresgewinns in Folge die Zahlung einer Dividende: Obwohl der Düsseldorfer Mittelstandsfinanzierer im vergangenen Jahr ein Konzernergebnis nach Steuern in Höhe von 65 Mill. Euro einfuhr und eine Eigenkapitalrendite von 7,3% ausweist, schlägt der Vorstand dem Eigentümer den Verzicht auf eine Ausschüttung vor, wie im Geschäftsbericht zu lesen ist. Die Bank, die sich in der Finanzkrise verspekuliert hatte und vom deutschen Staat aufgefangen worden war, gehört heute dem US-Finanzinvestor Lone Star.
Zeitpunkt für Ausschüttung bleibt unklar
„Mittelfristig“ strebt das Institut eine Ausschüttung von 60% bis 80% des Jahresüberschusses an. Für das laufende Jahr ist vor Steuern ein Ergebnis von 70 Mill. Euro vorgesehen. Eine Ausschüttung in zweistelliger Millionenhöhe wäre also im kommenden Jahr für den laufenden Turnus denkbar. Bankchef Michael Wiedmann legte sich im Gespräch mit der Börsen-Zeitung allerdings auf keinen Zeitpunkt fest. Die Entscheidung liege beim Eigentümer.
Mit einer Bilanzsumme von 14,5 Mrd. Euro rangiert die Bank ungefähr in der Größenordnung der Stadtsparkasse Düsseldorf, mit 568 Vollzeitstellen ist die IKB hingegen deutlich kleiner. Ende März 2007, als das letzte Geschäftsjahr vor Beginn der Bankkrise endete, brachte die IKB noch 63,5 Mrd. Euro Bilanzsumme auf die Waage. Den letzten Verlust wies die Bank im gebrochenen Geschäftsjahr bis Ende März 2020 aus, als minus 8 Mill. Euro unterm Strich stand.
Zinsüberschuss steigt vergleichsweise moderat
Die Ertragslage entwickelte sich 2023 solide: Der Zinsüberschuss als wichtigste Komponente stieg um 19% auf 224 Mill. Euro an. Da die Bank vielfach Förderkredite der KfW ausreiche und mit festgelegten Margen operiere, sei der Zinsüberschuss aber nicht so stark gestiegen wie in anderen Häusern, sagte Bankchef Wiedmann. Im Kreditneugeschäft in Höhe von 2,7 Mrd. Euro entfiel 2023 annähernd die Hälfte auf Förderdarlehen. Außerdem gibt die Bank in der Refinanzierung die Zinssätze rasch weiter, sagte Wiedmann. Das Haus bietet derzeit etwa 2,0% für das Tagesgeld und 3,5% für Festgeldanlagen mit drei Jahren Laufzeit.
Die Risikovorsorge steht mit einer Belastung von 34 Mill. Euro in der Ergebnisrechnung nach 19 Mill. Euro im Jahr zuvor. Der Gesamtbestand der Vorsorge liegt damit bei 144 Mill. Euro, wovon 73 Mill. Euro als Pauschalwertberichtigungen vermerkt sind.