dpa-afx Berlin – Finanzminister Olaf Scholz will stärker gegen Geldwäsche und Steuertricks vorgehen. Dazu soll das Transparenzregister öffentlich zugänglich gemacht werden, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete. Mit dem seit Ende Dezember 2017 bestehenden Register sollen Hintermänner verschachtelter Unternehmenskonstruktionen oder Briefkastenfirmen sichtbar werden, auch wenn sie im Ausland sitzen. Bisher kann nur ein kleiner Kreis Einsicht nehmen – eine Beschränkung, die Scholz` Amtsvorgänger Wolfgang Schäuble auf Druck von Wirtschaftsverbänden durchgesetzt hatte. Mit der Öffnung geht Scholz auf Forderungen unter anderem von Transparency International ein.Das Register ist angesiedelt beim Bundesverwaltungsamt. Hier müssen alle Beteiligten von Unternehmen, Genossenschaften und Stiftungen verzeichnet sein, die mehr als 25 % der Kapital- oder Stimmanteile halten. Wer sich nicht einträgt, dem drohen bei schweren Verstößen Geldbußen von bis zu 1 Mill. Euro. Scholz will außerdem mehrere Regelungen verschärfen, um illegale Geldströme leichter aufdecken zu können. Geplant ist unter anderem eine stärkere Überwachung von Kryptowährungen wie Bitcoin. Bisher dürfen Behörden und registrierte Personen sowie Unternehmen und sogenannte berechtigte Personen und Organisationen Einsicht in das Transparenzregister nehmen, vor allem Journalisten und Nichtregierungsorganisationen. Der Zugang ist begrenzt, um das Ausspionieren von Firmengeflechten zu verhindern.