Die Sparkasse Münsterland Ost ist nach eigenem Dafürhalten solide durch das zweite Pandemiejahr gekommen. Die Ge­schäftszahlen für 2021 zeigten, dass die Bank „gut auf eventuelle Unwägbarkeiten vorbereitet“ sei, sagt der seit Oktober amtierende Vorstandschef Klaus Richter. Dabei halten sich die Münsteraner zugute, die Bilanzsumme im abgelaufenen Turnus um fast 10% auf 12,5 Mrd. Euro ausgebaut zu haben. Das Kreditgeschäft wuchs um über 6% auf 8 (i.V. 7,5) Mrd. Euro.

Insbesondere bei Immobilienfinanzierungen legte die Bank weiter zu. An Privatkunden wurden 820 Mill. Euro an Immobilienkrediten herausgereicht. Trotz weiter gestiegener Anschaffungs- und Baukosten sei die Immobiliennachfrage auch 2022 „sehr hoch“. Genug hat das größte Institut aus dem Sparkassenverband Westfalen-Lippe vom Immobiliengeschäft jedoch noch lange nicht. Angesichts der anziehenden Kosten für Immobilienkredite sei aktuell der richtige Zeitpunkt, sich die immer noch guten Konditionen für anstehende Bau- und Kaufvorhaben zu sichern, warb das stellvertretende Vorstandsmitglied Roland Klein. Auch im Geschäft mit Firmenkunden machte sich der anhaltende Immobilienboom bemerkbar. Der Bestand an Firmenkrediten erhöhte sich um 7,7% auf 4,3 Mrd. Euro. Wie es heißt, nicht zuletzt dank eines hohen Interesses an gewerblichen Immobilien.

Wenngleich die regionale Wirtschaft insgesamt gut durch die Coronazeit gekommen sei, rechnen die Münsteraner für 2022 mit Stagnation. „Das ist natürlich eine unmittelbare Folge des Angriffskriegs gegen die Ukraine“, sagte der stellvertretende Vorstandschef Peter Scholz. Denn die Unsicherheit dürfte zu mehr Zurückhaltung bei gewerblichen Investitionen führen.

Die Sparkasse selbst hat mit Blick auf die Kriegsfolgen Vorsorge getroffen. Ein Teil des Gewinns sei für zusätzliche Absicherungsmaßnahmen verwendet worden, heißt es. Entsprechend ging der Jahresüberschuss um ein Drittel auf 10 Mill. Euro zurück. Das Betriebsergebnis vor Bewertung legte dagegen trotz Rückgangs im Zinsüberschuss leicht auf 92 Mill. Euro zu.