Prognose

Immobilien­markt könnte im Herbst durchstarten

Das Transaktionsvolumen am deutschen gewerblichen Immobilieninvestmentmarkt war auch im Juli hoch. Im Herbst könnte es aber noch weiter anziehen.

Immobilien­markt könnte im Herbst durchstarten

tl Frankfurt

Das Transaktionsgeschehen auf dem deutschen gewerblichen Immobilieninvestmentmarkt (inklusive Transaktionen ab 50 Wohn­einheiten) bewegt sich unverändert auf einem hohen Niveau. Das zeigen die Zahlen des Maklerhauses Savills für den Monat Juli. Danach wurden im vergangenen Monat Gewerbe- und Wohnimmobilien (be­rücksichtigt wurden Transaktionen ab 50 Wohneinheiten) für 5,1 Mrd. Euro umgeschlagen. Dabei entfielen rund 1,4 Mrd. Euro auf die Mehrheitsübernahme der Deutschen Euroshop. Das Transaktionsvolumen der vergangenen zwölf Monate ging allerdings abermals zurück und liegt nun für Gewerbe- und Wohnimmobilien insgesamt bei 112,2 Mrd. Euro, teilte Savills am Freitag mit.

Die Zahl der Transaktionen stieg nach dem Tiefpunkt im April zwar wieder leicht an, lag aber nach wie vor ein Viertel unter dem monatlichen Durchschnitt des Jahres 2021. Allerdings stellt der Makler aktuell wieder mehr Verkaufsvorbereitungen fest. Außerdem werde bei vielen Objekten, deren Vermarktung im Frühjahr gestoppt bzw. aufgeschoben wurde, eine Marktansprache für den Herbst vorbereitet. Dies lasse eine höhere Investmentaktivität ab Herbst erwarten.

Die deutlich reduzierten langfristigen Zinserwartungen der Marktteilnehmer und die niedrigen Renditen risikoarmer Anleihen sprechen aus Sicht von Savills momentan für etwas Entspannung an den Immobilien­investmentmärkten, weil es die Finanzierungskosten senkt und weil die Risikoprämie gegenüber Alternativanlagen nun wieder deutlich höher ist. Allerdings bleiben die konjunkturellen Risiken groß, und am Immobilienmarkt herrscht große Unsicherheit.

Dies werde europäische Immobilien im zweiten Halbjahr 2022 stark belasten, erwartet LaSalle Investment Management. Stark nachgefragt werden weiterhin hochwertig ausgestattete Büroimmobilien in Bestlage mit Erlebnischarakter und hohen Nachhaltigkeitsstandards, heißt es in der jüngsten Ausgabe des Investment Strategy Annual (ISA). Bei Wohnimmobilien blieben zwar die grundlegenden nachfragesteigernden Faktoren intakt. Doch könnten steigenden Fremdfinanzierungskosten Interessenten dazu verleiten, zu mieten statt zu kaufen.

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