In Spanien schaut die Aufsicht strenger hin

Börsen-Zeitung, 10.1.2013 ae/BZ Madrid/Frankfurt - Die spanische Bankenaufsicht Banco de España will nach ihren Versäumnissen zu Zeiten des Immobilienbooms die Kontrolle über den Sektor deutlich verschärfen. So sollen künftig 16 statt nur die sechs...

In Spanien schaut die Aufsicht strenger hin

ae/BZ Madrid/Frankfurt – Die spanische Bankenaufsicht Banco de España will nach ihren Versäumnissen zu Zeiten des Immobilienbooms die Kontrolle über den Sektor deutlich verschärfen. So sollen künftig 16 statt nur die sechs größten Geldhäuser von eigens vor Ort abgestellten Inspektoren überprüft werden. Das teilte jetzt eine interne Arbeitsgruppe der Zentralbank mit.Bisher saßen Inspektoren in Spaniens führenden Finanzinstituten Banco Santander, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), Caixabank, der teilstaatlichen Bankia, der Allianz-Beteiligung Banco Popular und Banco Sabadell. Künftig werden auch diejenigen Sparkassen, die kürzlich mit 37 Mrd. Euro an Kreditgeldern aus Brüssel rekapitalisiert wurden, zu diesem Kreis gehören. Dazu zählen unter anderen Catalunya Caixa und Novagalicia. Gerade in diesen mittelgroßen Sparkassen hatten sich die Probleme nach dem Platzen der Immobilienblase gehäuft. Luis Linde, seit Juli 2012 Gouverneur, hatte die Haltung der Bankenaufsicht zu Boomzeiten stark kritisiert. Sie habe nicht entschlossen und angemessen genug gehandelt. Lindes Vorgänger waren Jaime Caruana und Miguel Angel Fernández Ordoñez. Laut Nachrichtenagentur dpa-afx hat die spanische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die Zentralbank eingeleitet. Es soll geprüft werden, ob es bei der Bankenaufsicht Unregelmäßigkeiten, gravierende Versäumnisse oder Gesetzesverstöße gegeben hat.