Insiderwissen im ETF-Mantel
jsc
Ob es sich um eine ernst gemeinte Produktidee handelt oder aber um Realsatire, kann die New Yorker Fondsschmiede Subversive Capital wohl nur selbst beantworten. Sie trifft einen Nerv, wenn sie per ETF all jene Titel zugänglich machen will, die von den US-Politikern gehandelt werden. Unterschieden wird nach politischen Lagern: Das Konzept „KRUZ“ greift in Anspielung auf den konservativen Senator Ted Cruz den Handel von Republikanern auf, während „NANC“ als Verweis auf die liberale Politikerin Nancy Pelosi das Lager der Demokraten abdeckt. Der Wertpapierhandel ist für die Volksvertreter nicht verboten, sie müssen die Transaktionen aber offenlegen – argwöhnische Beobachter unterstellen ein Insiderwissen, so dass einige Anleger der Politik zumindest in der Geldanlage gerne folgen würden. Für deutsche Sparer wäre nach dieser Logik wohl ein ETF auf Transaktionen von Beschäftigten der BaFin reizvoll. Weil die Finanzaufsicht den Handel ihrer Belegschaft einschränkt, bleibt für derart windige Konzepte zum Glück wenig Platz.