Amundi sammelt mehr Kundengelder ein als erwartet
Assetmanagement
Amundi sammelt mehr Kundengelder ein als erwartet
Assetmanager fließen im Quartal netto fast 17 Mrd. Euro zu
wü Paris
Von Gesche Wüpper, Paris
Amundi hat das Jahr mit einem neuen Rekord begonnen. Das verwaltete Vermögen der Crédit-Agricole-Tochter legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4% auf 2.116 Mrd. Euro zu, einen neuen Höchstwert. Der Start in das neue Jahr sei sowohl von der Geschäftsdynamik als auch von der Entwicklung der Strategie her sehr intensiv verlaufen, erklärte Amundi-Chefin Valérie Baudson.
Immerhin hat der größte Vermögensverwalter Europas seit Beginn des Jahres gleich zwei strategisch für das externe Wachstum wichtige Entscheidungen getroffen. So hat Amundi im Februar die Übernahme des Privatmarktspezialisten Alpha Associates aus Zürich bekannt gegeben und Mitte dieses Monats eine Partnerschaft mit Victory Capital aus den USA angekündigt. Amundi will seine amerikanischen Aktivitäten mit Victory Capital fusionieren. Dafür soll der Assetmanager eine Beteiligung am Kapital des US-Unternehmens in Höhe von 26,1% erhalten. Ein definitives Abkommen für die Transaktion, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, soll bis Ende des zweiten Quartals vereinbart werden.
Aktienkurs im Höhenflug
Die Übernahme von Alpha Associates hat Amundi bereits Anfang April abgeschlossen, drei Monate früher als geplant. Auch sonst ist es für die Crédit-Agricole-Tochter besser gelaufen, als Analysten erwartet hatten. Während sie im Schnitt laut Reuters damit gerechnet hatten, dass Amundi im ersten Quartal 4,6 Mrd. Euro bei Kunden einsammelt, fielen die Nettomittelzuflüsse mit 16,6 Mrd. Euro deutlich höher aus. Entsprechend begeistert reagierten Anleger, sodass die Amundi-Aktie am Freitag an der Börse von Paris zeitweise um 6,5% auf 67,80 Euro zulegte.
Das eingesammelte Geld sei sehr diversifiziert, erklärte Baudson. Es sei von den Kunden, den Anlageformen und der Geografie her sehr ausgeglichen, denn es kommt von Privatanlegern (7 Mrd. Euro), institutionellen Kunden (5 Mrd. Euro) und den dynamischen Joint Ventures in Asien. Gefragt sind laut Baudson sichere Anlagen wie Treasury-Produkte und mittel- und langfristige Anlagewerte via ETFs.
Trotz des von Mittelabflüssen geprägten Marktes für offene Fonds in Europa erwiesen sich das aktive Management, strukturierte und alternative Produkte als resilient. Das aktive Management konnte zum ersten Mal seit dem dritten Quartal 2022 wieder Geld einsammeln, 1,3 Mrd. Euro, während bei DWS in diesem Segment Gelder abflossen. Unter dem Strich verdiente Amundi mit 303 Mill. Euro 6% mehr als im Vorjahreszeitraum.