Interhyp erwartet Bauzins von 4 bis 4,5 Prozent
fir Frankfurt
Nach dem steilen Anstieg der Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung auf über 4% erwartet der Kreditvermittler Interhyp für die nächsten Wochen weitgehend Stagnation und zum Jahresende Bauzinsen zwischen 4 und 4,5%. Davon gingen für den Interhyp-Zinsbericht befragte Experten aus, teilte die ING-Deutschland-Tochter am Donnerstag mit.
Die aktuelle Zinsanhebung der EZB um weitere 0,75 Prozentpunkte sei darin überwiegend eingepreist, hieß es weiter. Die zehnjährigen Bauzinsen seien kurz vor der EZB-Sitzung auf mehr als 4% gestiegen und verharrten nun in etwa auf diesem Niveau, da die negativen Konjunkturaussichten bremsend wirkten. Dennoch gehe eine knappe Mehrheit der Befragten noch von steigenden Zinsen aus. „Auch wenn Prognosen mit Blick auf die Rekordinflation und die Konjunkturentwicklung unsicher sind, könnte der weitere Zinsanstieg zumindest an Dynamik verlieren“, sagt Mirjam Mohr, die im Vorstand von Interhyp das Privatkundengeschäft verantwortet. Die Zinsen für Baufinanzierungen mit zehnjähriger Zinsbindung haben sich seit Jahresbeginn, als sie bei 1 % standen, damit in etwa vervierfacht.
„Der Spagat zwischen einer Normalisierung der Geldpolitik und der Schadenabwendung für die Wirtschaft“ werde immer komplizierter, stellt Interhyp fest. In Abhängigkeit davon, ob an den Märkten eher Leitzinserhöhungen wegen der hohen Inflation oder Rezessionssorgen den Ton angäben, schlage der Bauzins nach oben oder unten aus. Mittlerweile seien wieder mehr Immobilien im Angebot, und es sei häufiger möglich, über den Preis zu sprechen.