Investment Consultants im Visier der Aufsicht

FCA schaltet britische Wettbewerbshüter ein

Investment Consultants im Visier der Aufsicht

hip London – Die britischen Wettbewerbshüter werden sich auf Empfehlung der Finanzaufsicht die großen Investment Consultants vornehmen. Wie die FCA (Financial Conduct Authority) mitteilt, hat sie das Thema an die Competition and Markets Authority (CMA) weitergereicht, nachdem sie weitreichende Probleme in der Branche ausgemacht hat. Die Berater bewegten sich bislang weitgehend unter dem Radar der Regulierer (vgl. BZ vom 6. September). Die zwölf größten Firmen haben aber mit ihrem Rat Einfluss auf Assets von bis zu 1,6 Bill. Pfund. Neben Pensionskassen und Versorgungswerken gehören auch Versicherer, Stiftungen und Wohltätigkeitsorganisationen zu ihren Kunden.Hinzu kommt aus Sicht der FCA eine schwache Nachfrageseite, die hohe Konzentration der Branche und vertikal integrierte Geschäftsmodelle, die aus Sicht des Regulierers zu Interessenkonflikten führen, etwa wenn sich Beratung und übergeordnetes Portfoliomanagement überschneiden. Die Kunden seien in der Regel nicht dazu in der Lage, die Qualität der Beratung zu beurteilen. Die Erfahrung der Sachwalter der Pensionskassen sei oft begrenzt oder “schwankend”, die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel knapp. Entsprechend groß sei die Abhängigkeit von den Beratern.Die Behörde machte erstmals vom Instrument der Market Investigation Reference (MIR) Gebrauch. Es steht ihr zur Verfügung, wenn sie den begründeten Verdacht hat, dass bestimmte Eigenschaften eines Finanzdienstleistungsmarkts den Wettbewerb verhindern, beschränken oder verzerren. “Es ist für uns ein wesentlicher Schritt, diese Empfehlung auszusprechen”, sagt Christopher Woolard, Executive Director of Strategy & Competition der FCA. “Wir haben ernsthafte Sorgen, was diesen Markt betrifft, und glauben, dass die CMA am besten dafür aufgestellt ist, diese Arbeit zu übernehmen.” Mehr als die HälfteDie Finanzaufsicht geht mit Blick auf den Umsatz der Berater davon aus, dass Aon Hewitt, Mercer und Willis Towers Watson mindestens 56 % des Markts halten. Nehme man die Assets, auf die sich ihr Rat auswirkt, zum Maßstab, hielten die Top 3 vier Fünftel des Markts. Kompromissvorschläge der drei Adressen wurden von der FCA zurückgewiesen. Die Bereitschaft der Kunden, den Berater zu wechseln, sei gering.