Italiens Banken im Visier der Aufsicht

Börsen-Zeitung, 9.3.2016 tkb Mailand - Die italienischen Banken stehen nicht nur an der Mailänder Börse im Fokus, wo der Branchenindex seit Jahresbeginn bis zu 30 % einbüßte. Auch Regierungschef Matteo Renzi hat kürzlich verlauten lassen, dass die...

Italiens Banken im Visier der Aufsicht

tkb Mailand – Die italienischen Banken stehen nicht nur an der Mailänder Börse im Fokus, wo der Branchenindex seit Jahresbeginn bis zu 30 % einbüßte. Auch Regierungschef Matteo Renzi hat kürzlich verlauten lassen, dass die Konsolidierung der Branche dringend nötig sei.Seine Reformen der Volksbanken und der Genossenschaftsbanken seien darauf ausgerichtet, eine Reihe von Konsolidierungsprozessen einzuleiten. Auch die Zahl der Beschäftigten müsse drastisch abnehmen. Laut einer von der Tageszeitung “Corriere della Sera” veröffentlichten Untersuchung müssten allein 110 Stellen in den verschiedensten Verwaltungsräten der zehn größten Banken gestrichen werden. Ausgenommen sind davon die beiden Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo, die ihre Sanierungen bereits weitgehend abgeschlossen haben. Tatsache ist, dass es trotz der Reformen bislang zu keiner einzigen Fusion gekommen ist. Der bereits für Februar angekündigte Zusammenschluss der Volksbank von Mailand (BPM) und Banco Popolare (BP) verzögert sich. Grund ist die EZB-Aufsicht, die immer noch Problemkredite und Governance der beiden Banken prüft.Nun befürchten Bankkreise, dass die Schwierigkeiten bei der Verschmelzung von BPM und BP weitere Kandidaten für Fusionen abschrecken könnten. Die EZB kontrolliert derzeit mehrere italienische Banken, darunter die Banca Monte dei Paschi di Siena, nicht nur wegen ihrer faulen Kredite, sondern auch wegen ihrer Liquidität.