Energiekrise

J.P. Morgan plant für Stromausfälle

Die US-Bank hat Presseberichten zufolge Pläne in der Schublade für einen möglichen Blackout in Deutschland. Denkbar sei eine Verlagerung des Geschäfts nach London.

J.P. Morgan plant für Stromausfälle

Bloomberg Frankfurt

J.P. Morgan Chase & Co. hat nach Angaben des britischen „Telegraph“ Pläne, im Fall möglicher Stromausfälle in Deutschland Tätigkeiten von Frankfurt in die Londoner City und andere europäische Länder zu verlagern. Die Planspiele sind noch nicht konkret formuliert. Die Verlagerungen könnten von jedem Standort zu jedem Standort erfolgen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Die Wall-Street-Bank würde unter Um­ständen auch auf Notstromaggregate zurückgreifen. Dies könnte den Bürobetrieb für mehrere Tage sicherstellen, wenn der Strom ausfällt.

Um die Energieversorgung im Winter angesichts der Gaskrise abzusichern, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Montag entschieden, die Kernkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim als Notfallreserve weiter verfügbar zu halten. Olaf Scholz hatte am Sonntag betont, die Bundesregierung habe nach „menschlichem Ermessen“ alles ge­tan, damit es nicht zu einem Blackout komme. „Ich bin sehr sicher, dass uns das erspart bleibt“, sagte der Bundeskanzler und verwies darauf, dass auch Kohlekraftwerke aus der Bereitschaft geholt würden. So werde bei der Stromproduktion Gas gespart. Nach dem Stopp der russischen Erdgaslieferungen wird die Bundesregierung informierten Kreisen zufolge wahrscheinlich ihr Ziel verfehlen, die Erdgasspeicher bis Anfang November zu 95% zu füllen.