Jahresabschlussbericht 2021

Katholische Liga Bank dämpft Erwartungen

Nach einem Gewinnschub 2021 ist die Liga Bank fürs laufende Jahr bei ihrer Prognose vorsichtig. Der Vorstand rechnet mit rückläufigen Erträgen.

Katholische Liga Bank dämpft Erwartungen

sck München

Nach robusten Erfolgszahlen im vergangenen Jahr hat die Liga Bank angesichts des Ukraine-Kriegs die Erwartungen für das laufende Berichtsjahr heruntergefahren. Aufgrund des militärischen Konflikts seien „mit der nunmehr entstandenen Ausnahmesituation (…) die Prognosen mit erheblichen Unwägbarkeiten behaftet“, warnt die zum genossenschaftlichen Kreditsektor gehörende Universalbank in ihrem Jahresabschlussbericht 2021, der jüngst im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Ur­sprünglich rechnete das in Regensburg residierende Geldhaus, das sich als „eine der größten katholischen Kirchenbanken Deutschlands“ be­zeichnet, damit, 2022 den Zinsüberschuss und das Provisionsergebnis „leicht“ steigern zu können.

Der Vorstand der Liga Bank weist darauf hin, dass die Prognosen Einschätzungen darstellten, „die wir zum Zeitpunkt der Erstellung der Planungsrechnungen getroffen ha­ben“. Das heißt, infolge des Angriffskriegs Russlands hat sich das wirtschaftliche Umfeld auch für das Kreditinstitut aus der Oberpfalz (Bayern) grundlegend geändert. Eine neue Prognose wagt die Geschäftsleitung bisher nicht.

Im vergangenen Jahr verdiente die Liga Bank trotz teils deutlicher operativer Ertragssteigerungen vor Steuern etwas weniger (vgl. Tabelle). Dem Jahresbericht zufolge erzielte das Institut 2021 ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 39,6 (i.V. 41,7) Mill. Euro. Das ist ein Rückgang von 5%.

Als Hauptursache nennt der Vorstand das noch deutlicher ins Minus abgerutschte Bewertungsergebnis. Dieses wies −8,2 (−4,6) Mill. Euro aus. Letzteres sei „im Wesentlichen auf zinsinduzierte Abschreibungen auf verzinsliche Wertpapiere zurückzuführen“. Das Bewertungsergebnis fiel nach Unternehmensangaben „in Summe leicht schlechter aus als in der Vorperiode prognostiziert“. Zugleich wuchsen die Verwaltungsaufwendungen auf 44,5 (40,8) Mill. Euro. Die Liga Bank begründete das u. a. mit höheren Aufwendungen für die Altersvorsorge und für die Modernisierung der IT.

Die 1917 gegründete Liga Bank versteht sich als „Dienstleister für die Kirche“, also für „den katholischen Klerus, die Diözesen und Pfarrgemeinden, die Caritas, Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen sowie Mitarbeiter im Kirchendienst“.

Liga Bank
Konzernzahlen nach HGB
in Mill. Euro20212020
Zinsergebnis38,539,0
Provisionsergebnis24,522,2
Handelsergebnis22,018,9
Verwaltungsaufwand44,540,8
Bewertungsergebnis−8,2−4,6
Ergebnis vor Steuern39,641,7
Nettoergebnis4,44,4
Bilanzsumme6 211,06 238,2
Mitarbeiter (Anzahl)311309
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