Dokumente bei SEC eingereicht

Klarna präferiert US-Listing gegenüber London

Die Katze ist aus dem Sack: Klarna will ihren Börsengang in den USA stattfinden lassen. Das ist ein Rückschlag für die London Stock Exchange, die lange erste Wahl war.

Klarna präferiert US-Listing gegenüber London

Klarna plant Börsengang
an der Wall Street

Rückschlag für die London Stock Exchange

bg Frankfurt

Beim schwedischen Payment-Fintech Klarna konkretisieren sich die Börsenpläne. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat das Unternehmen bei der SEC erste Dokumente für ein Listing in den USA eingereicht. Diese werden nun geprüft. In dieser frühen Phase der Registrierung gibt es noch keine Angaben zur beabsichtigten Preisspanne und wie viele Aktien in das Listing einbezogen werden. Zuletzt hieß es, dass eine Bewertung von 15 bis 20 Mrd. Dollar angestrebt werden könnte und Goldman Sachs das Listing als Investmentbank begleitet.

London zieht den Kürzeren

Das Listing dürfte dann an Nyse oder Nasdaq stattfinden. Für den europäischen Kapitalmarkt ist das eine schlechte Nachricht. London galt lange als erste Option, die dort auch schon die erforderliche Holdingstruktur aufgesetzt hatte. Da Klarna ein veritables US-Geschäft aufgebaut hat und dort über eine Heimatbasis verfügt, macht ein US-Listing Sinn. Zudem lassen sich am US-Kapitalmarkt in der Regel höhere Bewertungen durchsetzen.

Affirm wäre die Benchmark

Intern hatte Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski zusammen mit Altinvestoren wie Sequoia für klar Schiff gesorgt, als der Delegierte des Mitgründers und drittgrößtem Aktionär Victor Jacobsson aus dem Board gedrängt wurde. Ihre Profitabilität hatte Klarna zuletzt deutlich verbessert, sodass Marktbeobachter davon ausgehen, dass Klarna für 2024 einen Gewinn zeigen kann. Auf der Kostenseite wurden durch den Einsatz von KI-Systemen von OpenAI erhebliche Einsparungen erzielt. Als Benchmark in der Bewertung dürfte dann die bereits börsennotierte Affirm dienen, die auf eine Marktkapitalisierung von 18 Mrd. Dollar kommt.

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